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Schach boomt! Und unsere Server sind am Straucheln.

Schach boomt! Und unsere Server sind am Straucheln.

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Liebe Schach-Community,

am 31. Dezember haben sich zum ersten Mal an einem einzigen Tag sieben Millionen Mitglieder auf Chess.com eingeloggt. Danach ist diese Zahl so gut wie täglich gestiegen und am 20. Januar waren es zehn Millionen Mitglieder. Der Datenverkehr auf Chess.com hat sich seit Anfang Dezember fast verdoppelt und unsere Server haben, insbesondere während der Stoßzeiten von 18 bis 22 Uhr, große Probleme. Wir bedauern die Probleme sehr und wissen, dass das super frustrierend ist. Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung für dieses Problem, aber leider gibt es (noch) keinen Knopf, den wir einfach drücken können, um diese Probleme zu lösen.

Wir wollen aber zumindest die beiden Fragen beantworten, die uns am häufigsten gestellt werden:

  • Was hat es mit diesem neuen Schachboom auf sich?
  • Was hat diesen erneuten Schachboom ausgelöst?
  • Warum sind die Chess.com Server am Straucheln?
  • Warum kann Chess.com die Systeme nicht skalieren?
  • Hat Chess.com einen Plan?

Das alles hat verschiedene Gründe, aber wir versuchen jetzt mal unser Bestes, um Euch einen Überblick zu geben, was gerade vor sich geht.

Was hat es mit diesem neuen Schachboom auf sich?

Wie wir festgestellt haben, hat sich der Traffic auf Chess.com seit Anfang Dezember fast verdoppelt. Hier sind einige Zahlen, die veranschaulichen, wie bemerkenswert die Begeisterung für Schach momentan ist.

  • Fast jeden Tag im Janaur haben wir neue Rekorde für aktive Mitglieder aufgestellt.
  • Im iOS-App-Store erreichte die Chess.com-App in der Kategorie "die besten kostenlosen Spiele" in den USA Platz 2 und in einigen Ländern sogar Platz 1. Und im allgemeinen Gaming-Bereich des Play Stores in den USA erreichte unsere App Platz 7!
  • Seit dem 5. Dezember haben jeden Tag eine Million Mitglieder die Taktikaufgabe des Tages gelöst.
  • Am 19. Januar hatten wir zum ersten Mal eine Million Besucher, die uns über Google gefunden haben.
  • An einem einzigen Tag haben sich über 300.000 neue Mitglieder registriert. Das sind über 100.000 mehr, als auf dem Höhepunkt der Netflix-Serie "Das Damengambit".
  • Allein am 20. Januar wurden 31.700.000 Partien gespielt - ebenfalls ein neuer Rekord. Und zu jeder Tages- und Nachtzeit werden jetzt regelmäßig mehr als eine Million Partien pro Stunde gespielt.

Was hat diesen erneuten Schachboom ausgelöst?

Um ehrlich zu sein, wissen wir selbst nicht genau, warum das Interesse am Schach so plötzlich so groß geworden ist. Während des Schachbooms 2020 und 2021 waren die Gründe klar: Der Lockdown, die Pogchamps und die Netflix-Serie "Das Damengambit". Momentan gehen wir davon aus, dass dieser Boom eine Kombination aus vielen kleinen und mittleren Dingen ist, die sich zu einer großen Welle vereinen:

  • Der beliebteste Social-Media-Beitrag im Jahr 2022 zeigte Lionel Messi und Cristiano Ronaldo beim Schachspielen.
  • Viele Prominente sprechen in der Öffentlichkeit darüber, dass sie gerne Schach spielen.
  • Die Betrugsvorwürfe des Weltmeisters und die daraus resultierenden lächerlichen Klagen und die noch lächerlicheren Theorien, die Sex-Spielzeuge beinhalten...
  • Unglaublich gute Content-Creator, Streamer, Trainer und Mitglieder der Schachgemeinschaft, die großartige Inhalte erstellen.
  • Schachboxen.
  • Die Übernahme der Play Magnus Gruppe.
  • An Weihnachten haben viele Menschen Schachbretter und Schachfiguren geschenkt bekommen.
  • Die Chess.com-App hat es auf Top-Plätze in den Playstores geschafft.
  • Das unglaublich gute Schach, das von den besten Spielern der Welt bei so vielen fantastischen Events gespielt wird.
  • Mittens.

Warum sind die Chess.com Server am Straucheln?

Als Schach während des COVID-Lockdown den ersten Boom erlebte, hatten unsere Server Probleme, das Datenvolumen zu bewältigen. Wir haben dann viel in Hardware und andere Verbesserungen, die uns eine Skalierung ermöglichten, investiert. Als die Netflix-Serie "Das Damengambit" dann den nächsten Boom auslöste, erlebten wir einen weiteren massiven Anstieg des Datenvolumens, aber unsere Server konnten diesen Anstieg fast ohne Unterbrechungen bewältigen.

Das Datenvolumen, das unsere Server momentan zu bewältigen haben, bewegt sich aber auf völlig neuen Ebenen. Wenn so viele Menschen den Service von Chess.com nutzen, gerät unsere Datenbank außer Kontrolle, weil sie nicht schnell genug "schreiben" kann. Was bedeutet das? Jeden Tag werden über 250.000 neue Konten erstellt. Unsere Mitglieder spielen durchschnittlich 16.000 Schachzüge pro Sekunde. Sie fügen neue Freunde hinzu, kommentieren, chatten, lösen Taktikaufgaben, treten Clubs bei und vieles mehr. All dies erzeugt Daten, die in unsere Datenbanken geschrieben werden müssen. Manchmal sind unsere Systeme dann ausgelastet und genau wie jemand, der zu hart trainiert und dann eine Pause machen muss, um zu Atem kommen, sind auch unsere Server erschöpft und müssen sich erholen. Und dann funktioniert einfach nichts mehr und unsere Webseite und die Apps reagieren nicht mehr. Darüber ist natürlich niemand glücklich, aber leider können wir das Problem nicht auf die Schnelle lösen.

Warum kann Chess.com die Systeme nicht skalieren?

Zunächst möchten wir Euch versichern, dass wir mit Hochdruck an einer Lösung der Probleme arbeiten. Viele der Probleme können sowohl vor Ort als auch in der Cloud (wir haben eine hybride Infrastruktur), mit mehr und besserer Hardware gelöst werden und bereits im Laufe dieser Woche treffen Lieferungen mit den leistungsstärksten Live-Schach- und Datenbankservern ein.

Leider kann man aber nicht alle Probleme einfach mit mehr und besserer Hardware lösen. Das ist zwar Teil der Lösung, aber es gibt Engpässe und sobald wir einen Engpass durchschritten haben, stoßen wir auf den nächsten. Wir suchen weiter nach nicht skalierbaren Elementen von Chess.com (sowohl proaktiv als auch reaktiv) und arbeiten daran, diese zu skalieren.

Hat Chess.com einen Plan?

Um die Herausforderungen zu bewältigen, denen unsere Datenbanken ausgesetzt sind, trennen wir Datenbanktabellen, fragmentieren Datenbanken und lassen verschiedene Dienste über den Arbeitsspeicher laufen. Wir arbeiten auch daran, unsere problematischste Datenbank mit Benutzern und Gameplay von den restlichen Systemen zu trennen. Jedes dieser Dinge benötigt aber eine gewisse Zeit, weil einfach SO VIELE DATEN transferiert werden müssen.

Wir arbeiten auch an "sanfteren" Lösungen, damit wir uns schneller und mit weniger Unterbrechungen reagieren können, wenn die Dinge wieder mal aus dem Ruder gelaufen sind.

Dieses Problem zu lösen hat bei Chess.com momentan die höchste Priorität und wir werden auch so schnell wie möglich neue Mitarbeiter einstellen. Ehrlich gesagt, ist das alles ein riesengroßer Mist. Wir wissen, dass ihr hier seid, um Schach zu spielen und Spaß zu haben und wie frustrierend es ist, eine 502-Fehlermeldung (Datenbankverbindung) zu erhalten oder eine Partie deswegen zu verlieren. Wir nehmen das nicht auf die leichte Schulter. Wir implementieren noch heute weitere kurzfristige Korrekturen und gehen davon aus, Euch bis Ende dieser Woche eine viel bessere und stabilere Erfahrung bieten zu können. In 2-3 Wochen werden dann einige größere Änderungen vornehmen, von denen wir hoffen, dass sie es uns ermöglichen, die nächste Welle der Schachbegeisterung ohne solche Probleme bewältigen zu können.

Es gab noch nie eine aufregendere Zeit für Schachfans und gerade deshalb ist es so frustrierend, ständig Serviceausfälle zu haben.

Wir lieben Euch, wir fühlen mit Euch und das alles tut uns furchtbar Leid. Wir arbeiten so hart wie wir können, um die altbekannte Stabilität der Seite wiederherzustellen und Euch das bestmögliche Erlebnis zu bieten – heute und auch in Zukunft, wenn wir täglich 15 Millionen oder sogar 20 Millionen Menschen erreichen, die einfach nur Schach spielen wollen. Schach ist unglaublich und es ist eine Freude, dieses Spiel mit Euch allen teilen zu dürfen.

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