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Schach Karma

Schach Karma

Gserper
| 45 | Spaß und Wissenswertes

In meinem letzten Artikel habe ich darüber geschrieben, dass Magnus Carlsens Tweet vor seiner Partie gegen GM Svidler meiner Meinung nach schlechtes Karma war, das letztendlich über das Ergebnis entschied. Das Oxford-Dictionary beschreibt Karma als "die Summe der Handlungen einer Person in diesem und früheren Existenzzuständen, die als Entscheidung über deren Schicksal in zukünftigen Existenzen angesehen werden". In der Tat habe ich schon oft gesehen, dass wirklich großartige Spieler an ihrer eigenen Überheblichkeit gescheitert sind. In diesem Artikel zeige ich Euch, dass eine schöne Kombination, die Carlsens König schachmatt setzte, einer Kombination, mit der Carlsen gegen Karjakin gewinnen konnte, sehr ähnlich war. Die taktische Idee ist in beiden Partien dieselbe:

Im Kommentarbereich hat Chess.com-Mitglied @kamalakanta richtig geschrieben: "What goes around, comes around (was man sät, das wird man ernten)," was ein sehr häufiger Ausdruck ist, um Karma zu beschreiben. Ich musste an die seltsame Situation denken, in der ein Schachspieler in einer Partie eine Kombination ausführt, um einige Zeit später in einer anderen Partie genau derselben Kombination zum Opfer zu fallen. Es ist schwierig, einem Nicht-Schachspieler die Natur dieses Phänomens zu erklären. Er würde argumentieren, dass wenn man eine Kombination ausführt, dies doch bedeutet, dass man weiß wie sie funktioniert, und daher niemals zulassen würde, dass man aufgrund genau derselben Kombination verliert. Was ist da also los? Sind Schachspieler so geistesabwesend, dass sie ihre eigenen Kombinationen vergessen?

See more Qh6+!! moves!

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Wofür war dieser Knoten noch gleich? Ach ja. Denke immer an das Opfer auf h6!

Nun ja. Wir können Carlsen nicht wirklich vorwerfen, dass er Svidler erlaubt hat, den siegreichen taktischen Schuss 48.Txh6 + zu spielen, weil er einfach nicht zu verhindern war. Aber wie wäre es mit den folgenden "Zwillingen":

Und sieben Jahre später lief GM Kholmov dann in die gleiche Kombination:

War GM Kholmov in Zeitnot, oder war unser Lieblingsmatrose etwa bedrunken? Wir werden es wohl nie erfahren.

Ratmir Kholmov
Dieses Foto von Ratmir Kholmov (links) stammt aus Douglas Griffins Blog. | Foto: L. Matt, Edasi

Wie wäre es mit dieser berühmten Partie von Tal?

Fünf Jahre später wurde der Magier mit derselben tödlichen Kombination besiegt:

Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg entwickelte ein junger Spieler namens Isaac Boleslavsky, der später einer der besten Spieler der Welt wurde, ein sehr gefährliches System in der Caro-Kann-Verteidigung. Die Schlüsselidee der Variante war es, den weißfeldrigen Läufer von Schwarz mit dem Zug Sh4 zu verjagen, was schließlich zu einem vernichtenden Angriff gegen den schwarzen König führt. Boleslavsky nutzte diese Idee und gewann damit 1939 eine sehr schöne Partie:

Isaac Boleslavsky
Auch das Foto von Isaac Boleslavsky stammt aus Douglas Griffins Blog. | Foto: Unbekannt

Wie konnte er da nur drei Jahre später auf genau dieselbe Idee hereinfallen?

Es stimmt also wirklich: Was man sät, das wird man ernten!

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