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Antike Schachfigur bringt bei einer Auktion £ 735.000
The chess piece that was recently discovered and sold today for £735,000. | Photo: Sotheby's.

Antike Schachfigur bringt bei einer Auktion £ 735.000

PeterDoggers
| 1 | Sonstige

Eine alte Schachfigur, die 55 Jahre in einer Schublade lag und ursprünglich für 5£ gekauft wurde, wurde heute für 735.000£ (oder 820.232 Euro) versteigert. Es ist mit ziemlicher Sicherheit einer der berühmten Lewis-Schachfiguren aus dem späten 12. oder frühen 13. Jahrhundert.

Die 8,8 cm hohe Figur aus Walross-Elfenbein heißt Wächter und repräsentiert einen Turm. Es ist ein stehender, bärtiger Krieger, der in der rechten Hand ein Schwert und in der linken Hand einen Schild hält. Aufgrund der vielen Indizien ist es fast sicher, dass die Figur ein Teil der berühmten Lewis Schachfiguren, die 1831 auf der Isle of Lewis in Schottlands Äußeren Hebriden gefunden wurden, ist.

Die Figur wurde, nachdem sie ein Antiquitätenhändler aus Schottland 1964 für 5 Pfund gekauft hatte, 55 Jahre lang in einer Schublade aufbewahrt. Da der Händler die Figur in seinem Einkaufsbuch als "Antike, aus einem Walross-Stoßzahn gefertigte Kriegsfigur" katalogisiert hatte, war er sich offensichtlich nicht über die historische Bedeutung und den Wert der Figur bewusst.

Die Familie des inzwischen verstorbenen Händlers brachte die Figur zur Auktion zu Sothebys. "Sie wurde in seinem Haus aufbewahrt und als mein Großvater starb, erbte meine Mutter die Schachfigur", sagte ein Sprecher der Familie (die anonym bleiben will) gegenüber CNN.

"Meine Mutter war sehr angetan, als sie die Kompliziertheit und Eigenartigkeit der Figur bewunderte. Sie glaubte, dass sie etwas Besonderes sein müsste und dachte, dass sie vielleicht sogar eine magische Bedeutung haben könnte", sagte der Sprecher.

Lewis Chessmen Warder Sotheby's
Die neu entdeckte Lewis Schachfigur: Ein Wächter. | Foto: Sotheby's.

Alexander Kade von Sotheby's, spezialisiert auf europäische Skulpturen und Kunstwerke, sagte der BBC, dass er sofort "Oh meine Güte, es ist einer der Lewis-Schachfiguren!" ausrief, als er die Figur zum ersten Mal sah.

In einer Pressemitteilung verwies Kade auf die Rätsel um die Entdeckung dieser uralten Schachfiguren: "Es gibt sicherlich noch mehr über die Geschichte dieses Wächters zu erzählen, über sein Leben in den letzten 188 Jahren, seit er von seinem Gefährten getrennt wurde. Diese Geschichte ist sicher genauso interessant, wie das nächste Kapitel seiner Reise, seit er wiederentdeckt wurde."

Der ausführliche Text des Postens auf der Webseite von Sothebys enthält noch mehr interessante Hintergrundinformationen.

Der ursprüngliche Lewis-Schatz wurde 1831 in der Uig-Bucht oder in der Nähe von Mèalasta auf der Isle of Lewis von einem Mann namens Malcolm Macleod of Penny Donald entdeckt. Es wechselte schnell in den Besitzer von Kaufleuten und Kunsthändlern. Im Jahre 1832 fanden 82 Figuren ihren Weg zum British Museum und die anderen 11 wurden 1888 dem National Museum of Scotland übergeben.

Die neu entdeckte Figur ist die erste Lewis Schachfigur, die seitdem aufgetaucht ist. Sie wird auf der Grundlage einer genauen visuellen Vergleichsstudie und unter Berücksichtigung der Ansichten führender Wissenschaftler auf dem Gebiet der mittelalterlichen Elfenbeinkunst der gleichen Werkstatt aus dem 13. Jahrhundert zugeschrieben, die die Lewis-Schachfiguren herstellte. Laut Sothebys ist sie wahrscheinlich ein Teil des Lewis-Schatzes.

"Der ursprüngliche Schatz bestand aus 93 Walross-Elfenbein-Objekten, die aus 59 Schachfiguren bestanden: 8 Könige, 8 Damen, 16 Läufer, 15 Springer und 12 Wächter (Türme), dazu kamen 19 Bauern und 14 flache, kreisförmige Spielsteine (Tabulas) und eine Gürtelschnalle. Aus diesem Grund könnte man mit dem Schatz, mit Ausnahme von einem Springer und vier Wächtern, vier vollständige Figurensätze herstellen."

PeterDoggers
Peter Doggers

Peter Doggers joined a chess club a month before turning 15 and still plays for it. He used to be an active tournament player and holds two IM norms.

Peter has a Master of Arts degree in Dutch Language & Literature. He briefly worked at New in Chess, then as a Dutch teacher and then in a project for improving safety and security in Amsterdam schools.

Between 2007 and 2013 Peter was running ChessVibes, a major source for chess news and videos acquired by Chess.com in October 2013.

As our Director News & Events, Peter writes many of our news reports. In the summer of 2022, The Guardian’s Leonard Barden described him as “widely regarded as the world’s best chess journalist.”

In October, Peter's first book The Chess Revolution will be published!


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