News
Carlsen gewinnt das Aimchess U.S. Rapid: "Ein ziemlich reibungsloser Ritt"
Magnus Carlsen gewann sein drittes Turnier der Tour. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Carlsen gewinnt das Aimchess U.S. Rapid: "Ein ziemlich reibungsloser Ritt"

PeterDoggers
| 2 | Berichterstattung von einem Schach-Event

GM Magnus Carlsen hat am Sonntag das Aimchess U.S. Rapid Turnier gewonnen und sich die Siegprämie $30.000 gesichert. Da er auch das zweite Match des Finales gegen Vladislav Artemiev mit 2.5-0.5 gewinnen konnte, bezeichnete der Weltmeister das Finale als "einen ziemlich reibungslosen Ritt".

Wollt Ihr alle Partien nochmal ansehen?
Alle Partien der KO-Phase des Aimchess U.S. Rapid Turniers findet Ihr hier auf unserer Live Events Plattform.

Aimchess U.S. Rapid Results

"Es fühlt sich großartig an", sagte Carlsen, nachdem er Artemiev überzeugend mit 2:0 besiegt und damit sein drittes Turnier der Champions Chess Tour gewonnen hatte. "Es ist das erste Mal seit einer Ewigkeit, dass ich eines dieser Turniere gewinnen konnte, und es war ein ziemlich reibungsloser Ritt. Das fühlt sich wirklich gut an."

Carlsen startete wieder mit einem Sieg. Das Mittelspiel nach einer Damengambit-Abtauschvariante verlief ziemlich ruhig und nahm die interessante Wendung, nachdem Carlsen seinen a-Bauern nach a6 gezogen hatte. Als sein Sekundant Peter Heine Nielsen diesen Zug sah, bemerkte er eine Ähnlichkeit mit dem etwas häufigeren Vormarsch des h-Bauerns nach h6 und twitterte:

"Das menschliche Gehirn ist seltsam. Ich habe mich zwar mittlerweile daran gewöhnt, dass ein Bauer auf h6 eine großartige langfristige Drohung darstellt, aber der Bauer auf a6 sieht für mich intuitiv immer noch schwach aus."

Es war aber dann genau dieser a-Bauer, der die Partie schließlich entschied und somit zum Star der Partie wurde. GM Alex Yermolinsky erklärt uns das genauer:

Alex Yermolinsky Game of the Day

Die zweite Partie war dann eine kleine Ausnahme von des "reibungslosen Ritts", da es im Spiel des Norwegers einen kleinen Fehler gab. Wie er betonte, spielte er den falschen Turm nach d8:

"Um ehrlich zu sein, war ich mir ziemlich sicher, dass ich die zweite Partie verlieren würde," sagte Carlsen. "Ich hatte seine Idee, a5 zu spielen und den Bauern aufzugeben, völlig übersehen. Ich habe seinen Bauern mit dem falschen Turm angegriffen."

Carlsen beschloss, "in den sauren Apfel zu beißen" und den Bauern zu nehmen. "Realistisch denke ich, dass ich diese Stellung nicht halten hätte sollen." Aber er tat es. Vor allem, weil Artemiev einmal mehr in Zeitnot geriet.

Magnus Carlsen Aimchess 2021
Carlsen blieb am zweiten Tag des Finales ungeschlagen. Bild: Champions Chess Tour.

Da er nun unter Siegzwang stand, musste Artemiev jetzt mehr Risiken eingehen und setzte mit Schwarz auf das Najdorf und gegen 6.Le2 auf einen Drachenaufbau. Obwohl Carlsen nur ein Remis benötigte, entschied er sich dann für das prinzipientreueste Setup und die lange Rochade.

Artemiev sagte, er habe die Idee seines Gegners 18.Ld4, gefolgt von 19...a3 und 20.b3 übersehen und fühlte sich danach verloren. Mit dem Ergebnis im Finale konnte er leben: "Das ist logisch, weil Magnus gut gespielt hat und ich denke, dass ich in keiner Partie eine echte Chance hatte."

Wir werden Carlsen schon in zwei Tagen, am Dienstag, beim Norway Chess Turnier wiedersehen. Dort wird er auch seine letzten beiden klassischen Partien gegen Ian Nepomniachtchi vor der Weltmeisterschaft spielen.

Die Frage, ob er vor Nepo Angst habe, beantwortet Carlsen mit: "Ich habe noch nicht darüber nachgedacht, ob ich Angst haben sollte, aber ich freue mich darauf, ein großes Turnier zu spielen. Das ist sicher."

Das Aimchess U.S. Rapid lief vom 28. August bis 5. September 2021 auf chess24. Die erste Phase war ein Schnellschach-Rundenturnier für 16 Spieler mit einer Bedenkzeit von 15+10. Die acht besten Spieler qualifizierten sich für ein sechstägiges KO-Turnier, das aus zwei Tagen Schnellschach mit jeweils zwei Partien und im Falle eines Unentschiedens durch Blitzpartien mit einer Bedenkzeit von 5+3 und abschließend einer Armageddon Partie bestand. Das Preisgeld betrug $100.000. Der erste Platz war mit $30.000 dotiert.


Weitere Berichte von diesem Turnier (alle auf Englisch):

PeterDoggers
Peter Doggers

Peter Doggers joined a chess club a month before turning 15 and still plays for it. He used to be an active tournament player and holds two IM norms. Peter has a Master of Arts degree in Dutch Language & Literature. He briefly worked at New in Chess, then as a Dutch teacher and then in a project for improving safety and security in Amsterdam schools. Between 2007 and 2013 Peter was running ChessVibes, a major source for chess news and videos acquired by Chess.com in October 2013. As our Director News & Events, Peter writes many of our news reports. In the summer of 2022, The Guardian’s Leonard Barden described him as “widely regarded as the world’s best chess journalist.”

Peter's first book The Chess Revolution is out now!

Company Contact and News Accreditation: 

Email: [email protected] FOR SUPPORT PLEASE USE chess.com/support!
Phone: 1 (800) 318-2827
Address: 877 E 1200 S #970397, Orem, UT 84097

Mehr von PeterDoggers
Vachier-Lagrave erreicht Grand Final der Division I. Carlsen und Nepomniachtchi treffen erneut aufeinander

Vachier-Lagrave erreicht Grand Final der Division I. Carlsen und Nepomniachtchi treffen erneut aufeinander

Niemann sichert Gelder für 1-Millionen-Dollar-Buy-In-Turnier

Niemann sichert Gelder für 1-Millionen-Dollar-Buy-In-Turnier