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Carlsen über den World Cup: 'Ich möchte diese Lücke nutzen'

Carlsen über den World Cup: 'Ich möchte diese Lücke nutzen'

PeterDoggers
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

In einem Interview mit Chess.com sprach Magnus Carlsen über seine Teilnahme beim Weltcup in Tiglis (Georgien). "Es ist natürlich etwas seltsam, dass mir die Regeln erlauben an einem Qualifikationsturnier für die Weltmeisterschaft teilzunehmen (...) aber da es die Regeln erlauben will ich die Gelegenheit nutzen um diese Lücke im Turnierkalender mit einer interessanten Erfahrung zu füllen."

Titelbild: Chess.com/Maria Emelianova.

Letzten Monat  erhielten wir die Nachricht, dass Carlsen beim Weltcup, der in weniger als 2 Wochen startet, teilnimmt. Während sich die meisten Fans darüber freuen gibt es aber auch kritische Stimmen, und das nicht nur in unserem eigenen Kommentarfeld unter genau diese Nachricht.

Die meisten kritisierten, dass Carlsen in diesem Turnier direkt beeinflussen kann wer am Kandidatenturnier teilnehmen darf und somit sein nächsters Gegner beim Kampf um die Weltmeisterschaft werden wird. (Man könnte jetzt dagegenhalten, dass Carlsen ja bei jedem Turnier das Rating seiner Gegner beeinflusst, was auch für die Qualifikation für das Kandidatenturnier maßgeblich ist, aber das ist eine andere Geschichte.)

In einem Interview mit Chess.com, welches direkt nach dem Sinquefield Cup geführt wurde, sagte Carlsen, dass er schon über eine Teilnahme am letzten Weltcup nachgedacht hätte. "Damals scheiterte es aber dann aus terminlichen Gründen, und irgendwie war ich auch nicht mit ganzem Herzen von der ganzen Sache überzeugt. Aber dieses Mal wollte ich von Anfang an dabeisein und traf meine Entscheidung bereits im Mai oder so."

Er erklärte auch, warum er von der Teilnahme überzeugt ist: "Ich glaube, dass die bisherigen Weltmeister noch nie an diesem Turnier teilnahmen, weil Sie nicht teilnehmen mussten. Aber ich will dort antreten. Es ist ein interessantes Turnier. "Das Turnierformat ist großartig, weil es klassisches Schach und Schnellschach vermischt. Und dann spielen dort noch die besten Spieler der Welt und mit denen messe ich mich einfach gerne, egal ob es eine Weltmeisterschaft ist, oder nicht."

Carlsen stimmte zu, dass es eine außergewöhnliche Entscheidung ist, an einem Turnier, bei dem Plätze für das Kandidatenturnier ausgespielt werden, teilzunehmen.

"Das ist sicher seltsam. Meine Entscheidung, an diesem Turnier teilzunehmen hat das zwar nicht beeinflusst, aber dass mir die Regeln erlauben an einem Qualifikationsturnier für die WM teilnzunehmen, ist schon komisch. Anders kann man es nicht sagen. Aber aber da es die Regeln erlauben will ich die Gelegenheit nutzen um diese Lücke im Turnierkalender mit einer interessanten Erfahrung zu füllen."

"An einem der größten Turniere des Jahres teilzunehmen... Ich verfolge dieses Turnier schon seit Jahren mit Ehrfurcht. Es war schon immer eines meiner Lieblingsturniere. Du hast dort diese ganzen Tiebreaks und unerwartete Wendungen. Das Finale 2015 war großartig. Ich will einfach ein Teil davon sein."

Das ganze Video-Interview. Aufgenommen am 11. August 2017.

Der FIDE World Cup findet vom 2. - 27 September in Tiflis (Georgien) statt. 128 Spieler aus allen Kontinenten spielen dort im KO System, und jede Runde besteht aus mindestens 2 Partien mit klassischer Bedenkzeit. Steht es danach Unentschieden entscheidet zuerst ein Tiebreak im Schnellschach und dann ein Blitz-Tiebreak über das weiterkommen. 

Dieses Jahr werden wir den am stärksten besetzten Weltcup der Geschichte erleben, denn die Top 15 der Welt nehmen geschlossen an diesem Turnier teil. Den Turnierbaum findet ihr hier als PDF. Carlsen's erster Gegne ist FM Oluwafemi Balogun (ELO 2255) aus Nigeria.

In "Carlsen's Hälfte" befinden sich unter anderem Maxime Vachier-Lagrave, Alexander Grischuk, Peter Svidler, Anish Giri, Levon Aronian und Sergey Karjakin. Die Favoriten in der zweiten Hälfte, die frühestens im Finale auf Carlsen treffen können, sind Wesley So, Hikaru Nakamura, Fabiano Caruana und Vishy Anand.


Zum weitersurfen:

PeterDoggers
Peter Doggers

Peter Doggers joined a chess club a month before turning 15 and still plays for it. He used to be an active tournament player and holds two IM norms. Peter has a Master of Arts degree in Dutch Language & Literature. He briefly worked at New in Chess, then as a Dutch teacher and then in a project for improving safety and security in Amsterdam schools. Between 2007 and 2013 Peter was running ChessVibes, a major source for chess news and videos acquired by Chess.com in October 2013. As our Director News & Events, Peter writes many of our news reports. In the summer of 2022, The Guardian’s Leonard Barden described him as “widely regarded as the world’s best chess journalist.”

Peter's first book The Chess Revolution is out now!

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