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ChessKid Cup: Abdusattorov steht im Finale

ChessKid Cup: Abdusattorov steht im Finale

AnthonyLevin
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

Nodirbek Abdusattorov hat beim ChessKid Cup 2023 das große Finale erreicht und der Bremer Dmitrij Kollars ist, leider ausgeschieden.

In der Gruppe II zog Georg Meier gegen den Vietnamesen Liem Le den Kürzeren und auch Alex Donchenko verlor in der Gruppe III sein Match gegen David Navarra und damit ist das Turnier für alle deutschen Teilnehmer beendet.

Der ChessKid Cup geht heute, am Donnerstag, dem 25. Mai, um 17:00 Uhr weiter.

So könnt Ihr zusehen!

Wir übertragen den ChessKid Cup der Champions Chess Tour 2023 mit Kommentaren von Steve Berger auf Chess.com/TV, unserem Twitch Kanal und auf YouTube. Die englischsprachige Übertragung findet Ihr auf YouTube.com/ChesscomLive und alle Partien des Turniers findet Ihr auf unserer Event-Seite.

Hier könnt Ihr Euch die Übertragung vom Mittwoch nochmal ansehen:


Gruppe I

Verliererrunde

In der Verliererrunde gingen die Duelle nur über 2 Partien und beiden Matches hätten in beide Richtungen ausgehen können. Fabiano Caruana stand in der ersten Partie am Rande einer Niederlage und Mussard konnte Dmitrij Kollars erst im Armageddon besiegen.

Caruana-Firouzja 2-0

Caruana gewann beide Partien, aber der Verlauf des Duells verlief nicht so linear, wie das Endergebnis vermuten lässt. Caruanas Sieg in der ersten Partie setzte Alireza Firouzja in der zweiten Partie unter Druck und veranlasste ihn zu einem Damenopfer, das er unter normalen Umständen wohl nicht gemacht hätte.

In der ersten Partie stand Firouzja mit seinen beiden Mehrbauern lange Zeit klar auf Gewinn. Nachdem er dann korrekterweise einen Bauern für einen entscheidenden Angriff aufgegeben hatte, konnte er aber den entscheidenden Schlag nicht finden. Mit weniger als 10 Sekunden auf der Uhr gab er das falsche Schach und sein eigener König war den Hunden überlassen.

In der zweiten Partie beantwortete der französische Großmeister ein Doppelfigurenopfer mit einem eigenen Damenopfer, aber die Bewertung war danach noch ausgeglichen. Am Ende stellte er aber dann einen Läufer ein und damit war der ChessKid Cup 2023 für ihn beendet.

Caruana sagte über die erste Partie: "Die erste Partie war ein Wunder. Ich glaube, anders kann man das nicht sagen."

The first game was a miracle. That's, I think, the only way to put it.

—Fabiano Caruana

Und über die zweite Partie sagte der amtierende US-Meister: "... bis zum Schluss, bis er eine Figur eingestellt hatte, war ich extrem nervös. Denn obwohl die Stellung für mich wahrscheinlich in Ordnung ist, kann man leicht eine Verluststellung geraten."

Firouzja wird das Ausscheiden mit $10.000 und 30 Tour Punkten versüßt.

Kollars-Moussard 2-1

Nachdem er in der ersten Partie die russische Verteidigung des Franzosen zerlegt hatte, hätte Kollars in der zweiten Partie ein Remis zum Weiterkommen gereicht. Großmeister Rafael Leitao erklärt uns, warum dies dem Bremer nicht gelungen ist.

GM Rafael Leitao GotD

In der Armageddon-Partie bluffte Moussard (im Interview sagte er, es sei wissentlich gewesen!), als er mit 23.Lxc7 einen Bauern schlug. Kollars glaubte ihm, ließ ihn den Mehrbauern behalten und verlor.

Nachdem er das Match gewonnen hatte, witzelte Moussard mit einem Lächeln: "Ich musste mich für meinen Landsmann Alireza revanchieren, weil er gegen Kollars verloren hat. Und jetzt muss ich dasselbe mit Fabi tun."

I have to take revenge for my country friend Alireza...

—Jules Moussard

Wie Firouzja darf sich auch Kollars über $10.000 und 30 Tour-Punkte freuen.

Gewinnerrunde

Van Foreest-Abdusattorov 1.5-2.5

Auch dieses Match stand auf Messers Schneide. Nachdem er in der dritten Partie die Führung übernommen hatte, geriet Abdusattorov in der vierten Partie in eine Verluststellung, schaffte es aber, sich in ein Remis zu retten und damit das Duell zu gewinnen.

Abdusattorov sagte danach, dass alle Partien (außer der ersten, die ein langweiliges Remis war) voller Fehler waren. Hier hätte Abdusattorov im 31. Zug eine Figur gewinnen können - tat es aber nicht. 4 Züge später hätte dann Van Foreest gewinnen können - sah es aber auch nicht: Remis.

Der Schlüsselmoment des Duells und aus der Sicht von Van Foreest der unglücklichste Moment kam in der dritten Partie zustande. Nach dem Fehler 22.Dc2 war die Partie praktisch vorbei. Wer sieht, warum?

Schwarz am Zug gewinnt Material

Das letzte Mal, dass Abdusattorov mit dem Wissen, dass ihm ein Remis genügt, in eine wichtige Partie ging, war beim Tata Steel Turnier 2023. Dort verlor er und Anish Giri gewann den Titel.

Als er bereits sicher auf das begehrte Remis zuzusteuern schien, war es wie ein Déjà-vu, als er 35.f5 übersah und sich plötzlich in einer Verluststellung wiederfand.

Ein paar Züge später hatte der Usbeke aber das Glück (oder Caissa selbst) auf seiner Seite und Van Foreest vergab seine Chance. Abdusattorov konnte wieder aufatmen und wusste, dass er es ins große Finale geschafft hatte.

Im Interview sagte Abdusattorov, dass er in der zweiten Partie sofort wusste, dass er 31.Txd2 verpasst hatte. Er sagte auch: "Ich glaube, es gab viele Fehler, und ich hatte vielleicht auch ein bisschen Glück, dass ich die letzte Partie überlebt habe, aber insgesamt denke ich, dass wir ein sehr gutes Match gespielt haben."

Van Foreest hat jetzt noch die Chance, über die Verliererrunde in das große Finale einzuziehen. Abdusattorov hingegen hat einen freien Tag und plant Stavanger etwas zu erkunden.

Sein Gegner im Finale heißt entweder Caruana, Moussard oder Van Foreest.

Der Turnierbaum der Gruppe I

Gruppe II

Vladimir Fedoseev benötigte nur drei Partien, um in das Große Finale der Gruppe II einzuziehen.

Er besiegte Raunak Sadhwani in den ersten beiden Partien und remisierte die Dritte. Der erste Sieg war der schönste:

Für Georg Meier ist das Turnier leider beendet. Der Trierer verlor sein Duell gegen den vietnamesischen Großmeister und Blitz-Spezialisten Quang Liem Le mit 2:0.

Der Turnierbaum der Gruppe II

Gruppe III

In der Gruppe III hielt Alex Donchenko als letzter Spieler die deutsche Fahne hoch und konnte den Spanier Francisco Vallejo Pons im Armageddon besiegen. Gleich in der ersten Partie kam es zu mehreren wilden Schlagabtäuschen, aus denen Donchenko mit Schwarz als Sieger hervorging. Dieses wilde Gemetzel muss man einfach nur genießen:

Solche .gifs könnt Ihr Euch auch von Euren eigenen Partien erstellen. Einfach unter jeder Partie auf "teilen" und dann "animated Gif" klicken.

In der nächsten Runde verlor Donchenko aber die erste Partie gegen David Navarra und kam in der zweiten Partie nicht über ein Remis hinaus. Und das war dann einfach ein halber Punkt zu wenig, um in das Halbfinale einzuziehen.

Der Turnierbaum der Gruppe III


Die Champions Chess Tour 2023 (CCT) ist ein riesiges Online-Schachturnier, das die besten Features der ehemaligen Champions Chess Tour und der Chess.com Global Championship kombiniert. Die Tour umfasst sechs Turniere, die sich über das ganze Jahr erstrecken und in einem Finale, bei dem die Spieler vor Ort gegeneinander antreten, gipfeln. Mit den besten Spielern der Welt und einem Preisgeld von 2 Millionen US-Dollar ist die CCT das bislang größte Event auf Chess.com.


Weitere Berichte von der Champions Chess Tour:

AnthonyLevin
NM Anthony Levin

NM Anthony Levin caught the chess bug at the "late" age of 18 and never turned back. He earned his national master title in 2021, actually the night before his first day of work at Chess.com.

Anthony, who also earned his Master's in teaching English in 2018, taught English and chess in New York schools for five years and strives to make chess content accessible and enjoyable for people of all ages. At Chess.com, he writes news articles and manages social media for chess24.

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