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Deutschland schafft Platz 2, nur knapp hinter ETCC Gewinner Serbien (Kurzbericht)
Dmitrij Kollars gewann die entscheidende Partie gegen Marin Bosiocic und holte somit die Silbermedaille für Deutschland. Foto: Deutscher Schachbund.

Deutschland schafft Platz 2, nur knapp hinter ETCC Gewinner Serbien (Kurzbericht)

Colin_McGourty
| 1 | Berichterstattung von einem Schach-Event

Deutschland holte Silber nur einen einzigen Entscheidungspunkt hinter Serbien, das die Mannschafts-Europameisterschaft 2023 gewonnen hat. Die deutsche Mannschaft blieb ungeschlagen und gewann sogar den direkten Vergleich. Die Mannschaftsschachspezialisten Armenien holten Bronze, während GM Magnus Carlsen an Brett 1 die Einzelgoldmedaille gewann. Bulgarien, das eine Wildcard benötigte, um antreten zu können, gewann Gold bei den Frauen vor Aserbaidschan (Silber) und Frankreich (Bronze).

Sowohl Deutschland (2,5:1,5 gegen Kroatien) als auch Serbien (3:1 gegen Griechenland) gewannen ihre letzten Partien der Mannschafts-Europameisterschaft und liegen nun mit 15 Punkten zwei Zähler vor dem Drittplatzierten Armenien (2,5:1,5 gegen England).

Die Entscheidung fiel im Tiebreak, wobei ein 2:2-Remis zwischen Island und der Türkei Serbien die Goldmedaille einbrachte. Ein besonderes Ergebnis war es vor allem für GM Alexey Sarana, der als erster Spieler überhaupt die Einzel- und Mannschaftseuropameisterschaft im selben Jahr gewinnen konnte.

Es sieht so aus, als hätte Serbien die #ETCC2023 mit dem denkbar knappsten Vorsprung im Tiebreak vor Deutschland gewonnen! - chess24.com

Endstand Open (Top 12)

Rg. Platz Nation Team Spiele + = - Punkte TB
1 10 Serbien 9 7 1 1 15 228
2 3 Deutschland 9 6 3 0 15 227
3 5 Armenien 9 5 3 1 13 196.5
4 11 Polen 9 5 2 2 12 179.5
5 13 Tschechische Republik 9 5 2 2 12 165
6 4 England 9 4 3 2 11 204.5
7 7 Frankreich 9 5 1 3 11 196.5
8 2 Rumänien 9 4 3 2 11 193.5
9 12 Ungarn 9 4 3 2 11 185.5
10 14 Kroatien 9 4 3 2 11 177.5
11 23 Georgien 9 5 1 3 11 169.5
12 17 Griechenland 9 5 1 3 11 168.5

Das deutsche Team beim entscheidenden Spiel gegen Kroatien. Foto: Deutscher Schachbund

Das deutsche Team bei der entscheidenden Partie gegen Kroatien. V.l.n.r.: Dmitrij Kollars, Alexander Donchenko, Rasmus Svane, Vincent Keymer. Foto: Deutscher Schachbund.

Die entscheidende Partie, die Deutschland die Silbermedaille einbrachte, wurde von GM Dmitrij Kollars an Brett 4 gegen GM Marin Bosiocic vom kroatischen Team gewonnen, wodurch die Mannschaft den Sieg errang. Das deutsche Team bestand unter anderen aus GM Vincent Keymer, GM Alexander Donchenko, GM Rasmus Svane, GM Matthias Bluebaum und Dmitrij Kollars. Sieh dir hier Kollars' ausschlaggebende Partie nachträglich an:

Carlsen ließ die letzte Runde aus, so dass sein Turnier mit einem Sieg gegen GM Jorden van Foreest endete.

Carlsen erklärte, warum er nicht gespielt hat:

"Die Gründe sind hauptsächlich egoistisch, würde ich sagen. Der erste und wichtigste Grund ist, dass ich, wenn Saric nicht gewinnt, den ersten Platz an Brett eins bekommen werde, und ich habe noch nie eine Einzel-Goldmedaille in europäischen Mannschaften oder bei der Olympiade gewonnen, also wäre das etwas sehr Wichtiges für mich. Der zweite Grund war, dass ich müde war."

I’ve never won an individual gold medal in European Teams or the Olympiad, so that would be something quite important to me.

—Magnus Carlsen

Sieh Dir das vollständige Interview an:

Carlsens Berechnungen waren korrekt, und er gewann die Goldmedaille an Brett eins vor GM Ivan Saric.  

Sein schöner "Karpov'scher" Sieg über Van Foreest ist auch unsere Partie des Tages, mit einer Analyse von GM Rafael Leitao.

Auch bei der Mannschafts-Europameisterschaft der Frauen ging es bis zum Schluss spannend zu. Aserbaidschan sah kurzzeitig wie der sichere Goldmedaillengewinner aus, bevor WIM Gergana Peycheva eine verlorene Stellung umdrehen und IM Lela Javakhishvili besiegen konnte.

Herzlichen Glückwunsch an Bulgarien zum Sieg bei der #ETCC2023 der Frauen, nachdem Gergana Peycheva das Endspiel aus einer verlorenen Position heraus gewonnen und damit das topgesetzte Georgien geschlagen hat! - chess24.com

Aserbaidschan holte Silber, während Frankreich trotz einer 1:3-Niederlage gegen die Ukraine im Entscheidungsspiel Bronze gewann - ein Zeichen dafür, wie fantastisch das Turnier verlief, bis ihnen am Ende die Luft ausging. Die deutschen Frauen schafften es, den 7. Platz zu sichern. Das deutsche Team bestand unter anderen aus GM Elisabeth Paehtz, WGM Dinara Wagner, WGM Josefine Heinemann, FM Jana Schneider und WGM Hanna Marie Klek.

Endstand Frauen (Top 13)

Rg. Platz Nation Team Spiele + = - Punkte TB
1 5 Bulgarien 9 7 2 0 16 236
2 2 Aserbaidschan 9 7 1 1 15 227
3 6 Frankreich 9 5 2 2 12 210
4 4 Ukraine 9 5 2 2 12 199
5 19 Griechenland 9 5 2 2 12 181.5
6 8 Polen 9 6 0 3 12 175.5
7 3 Deutschland 9 4 3 2 11 178
8 15 Serbien 9 5 1 3 11 171.5
9 11 Schweiz 9 4 3 2 11 169.5
10 1 Georgien 9 4 2 3 10 180
11 7 Armenien 9 4 2 3 10 174.5
12 9 Spanien 9 5 0 4 10 169
13 13 England 9 4 2 3 10 138

Deutsche Frauen ETCC 2023

Das deutsche Frauen-Team beim ETCC 2023. V.l.n.r.: Dinara Wagner, Josefine Heinemann, Elisabeth Paehtz, Jana Schneider. Foto: Deutscher Schachbund.

Dies ist ein Kurzbericht. Komm später wieder, um mehr zu erfahren!

Wo kann ich die Spiele nachschauen?
You can watch the 2023 European Team Chess Championship on the European Chess Union YouTube channel and on Hikaru Nakamura's Kick channel. Games from the event can be viewed on our events page: Open | Women.

Du kannst die Mannschaftseuropameisterschaft 2023 auf dem YouTube-Kanal der Europäischen Schachunion und auf Hikaru Nakamuras Kick-Kanal verfolgen. Die Partien der Veranstaltung können auf unserer Veranstaltungsseite angesehen werden: Open | Frauen.


Die Mannschaftseuropameisterschaft 2023 ist ein neunköpfiges Mannschaftsturnier, das vom 11. bis 20. November in Budva, Montenegro, stattfindet. Alle europäischen Schachföderationen können eine Mannschaft in der Open- und der Frauen-Sektion stellen; die Partien werden an vier Brettern gespielt. Die Zeitregelung ist klassisch: 90 Minuten für 40 Züge, 30 Minuten bis zum Ende der Partie und ein 30-Sekunden-Inkrement vom ersten Zug an.


Vorherige Berichterstattung:

Colin_McGourty
Colin McGourty

Colin McGourty led news at Chess24 from its launch until it merged with Chess.com a decade later. An amateur player, he got into chess writing when he set up the website Chess in Translation after previously studying Slavic languages and literature in St. Andrews, Odesa, Oxford, and Krakow.

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