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Genf, Runde 5: Grischuk schließt zu Radjabov auf

Genf, Runde 5: Grischuk schließt zu Radjabov auf

PeterDoggers
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

Neben eines lustigen Kommentars, bezüglich Garry Kasparov's Teilnahme in St. Louis, schlug Alexander Grischuk gestern auch noch Pavel Eljanov und teilt sich nun mit Teimour Radjabov die Tabellenführung beim FIDE Grand Prix in Genf. Am heutigen Dienstag ist ein Ruhetag.

Alexander Grischuk sieht sich Peter Svidler's Endspiel gegen Aronian an. | Foto: WorldChess

In der fünften Runde einigten sich Mamedyarov und Radjabov wie immer schnell auf ein Remis. Da von allen Spielern, die auf Plus 1 gestanden waren, nur Grischuk seine Partie gewinnen konnte, schoß eben dieser zu Radjabov auf. Am Ende des Tableaus gewannen sowohl Inarkiev als auch Rapport ihre Partien und überreichten die Rote Laterne damit an Hou Yifan.

Genf Grand Prix | Ergebnisse der 5. Runde

Brett Gesetzt Land Name ELO Pt. Ergebnis Pt. Land Name ELO Gesetzt
1 2 Mamedyarov 2800 ½ - ½ 3 Radjabov 2724 12
2 1 Aronian 2809 ½ - ½ Svidler 2749 5
3 7 Eljanov 2739 0 - 1 Grischuk 2761 4
4 8 Harikrishna 2737 ½ - ½ 2 Nepomniachtchi 2742 6
5 9 Adams 2736 2 ½ - ½ 2 Li Chao 2735 10
6 14 Jakovenko 2703 2 ½ - ½ 2 Gelfand 2728 11
7 3 Giri 2775 2 ½ - ½ Riazantsev 2654 17
8 13 Inarkiev 2707 1 - 0 Salem 2638 18
9 16 Hou Yifan 2666 1 0 - 1 ½ Rapport 2694 15

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Radjabov und Mamedyarov gehen mit einem Remis im Gepäck ins Hotel zurück. | Foto: WorldChess

Alexander Grischuk ist in fast jeden Interview für einen Scherz zu haben, und so enttäuschte er auch gestern niemanden, als er nach Garry Kasparov's Teilnahme beim Saint Louis Schnellschach & Blitz Turnier gefragt wurde.

"Das ist für mich, neben den Turnieren bei denen ich selbst spiele, das interessanteste Turnier des Jahres. Das wird für alle Zuschauer fantastisch. Das einzige was mich ärgert ist, dass ich zu den jungen Spielern wie Aronian, Nepomniachtchi und so weiter immer sage: 'Was weißt Du schon? Du hast nie gegen Kasparov gespielt!' Und jetzt werden sie gegen ihn spielen und ich kann das nicht mehr sagen. Jetzt brauche ich einen neuen Satz und das ist wirklich schade."

Man glaubt es eigentlich kaum, aber Grischuk, der schon so lange an der Weltspitze mitmischt, ist erst 33 Jahre alt. Er spielte von 2001 bis 2004 elf mal gegen Kasparov, aber 7 dieser Partien waren Schnellschachpartien. In klassischen Partien steht es 3.5-0.5 für Kasparov und auch im Schnellschach konnte Grischuk noch nie gegen die lebende Legende gewinnen.

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Grischuk spielt gegen Eljanov in Genf. | Foto: WorldChess

In der fünften Runde von Genf gewann er gegen Pavel Eljanov. "Ich erreichte eine exzellente Stellung. Der Trick ist, dass man im Vergleich zum Drachen ein Tempo verlieren muss," sagte Grischuk mit einem Grinsen.

Eljanov war ein guter Gegner um das seltene 6...Lc5!? im englischen 4 Springer Spiel auszuprobieren. "Er kannte den Zug nicht. Ich denke, seine Antwort mit 9.Sa4 war wirklich schlecht. Ich glaube er hat auch noch nicht so oft die Drachenvariante gespielt, was die Sache für ihn nicht leichter machte."

WGM Anna Burtasova sprach nach der Partie mit Alexander Grischuk.

Richard Rapport hat schließlich die Kurve doch noch bekommen. Ein Tor kurz vor dem Halbzeitpfiff ist im Fussball oft doppelt wertvoll und ein Sieg vor einem Ruhetag im Schach ist sicher auch kein schlechter Zeitpunkt!

"Der Sieg kam für mich, nach der langen Rochade, wirklich überraschend," sagte Rapport, der die Serie von 3 Niederlagen in Folge auf typische Art und Weise erklärte. 

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Hat diese Unterhaltung mit seiner Frau Jovana Wunder bewirkt? | Foto: WorldChess

Der Ungar gewann gegen Hou Yifan, die vielleicht etwas zu ehrgeizig war, als sie auf a7 geschlagen hatte. Rapports antwort darauf war, was Aron Nimzowitsch einen "mysteriösen Turmzug" nannte, auch wenn dieser Turmzug gar nicht so sehr mysteriös war, denn die g-Linie wurde sofort danach geöffnet.

Hättest Du hier 20...Tg8 gespielt?

Schwarz setzte alles auf einen typischen Königsangriff, auch wenn die Damen schon nicht mehr auf dem Brett waren. Weiß hätte alle Probleme lösen können, wenn sie Schwarz erlaubt hätte, auf g2 zu nehmen. Den Bauern auf f3 ziehen zu lassen war allerdings der Sargnagel, denn Rapport hätte die Partie mit einem wunderschönen, nicht mysteriösen aber stillen Turmzug beenden können.

WGM Anna Burtasova sprach nach der Partie mit Richard Rapport.

Und auch Ernesto Inarkiev durfte sich über seinen ersten Sieg in diesem Turnier freuen. Der Russe gewann aber nicht nur die erste Partie in diesem Turnier sondern die erste Partie in der gesamten Grand Prix Serie, denn in Moskau konnte er keine einzige Partie gewinnen.

"Wenn Du Najdorf spielst musst Du in eine besondere Lust auf Schach haben," sagte er. "Heute hatte ich diese Lust, obwohl ich gerade zwei sehe lange Partien verloren hatte. In beiden Partien hatte ich über 6 Stunden gespielt. Trotzdem war es heute ein guter Tag für Najdorf."

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Inarkiev hatte heute Lust auf Najdorf. | Foto: WorldChess

Inarkiev war überrascht, als sein Gegener 13...Dh4+ zog, denn diesen Zug kannte er nicht. Er dachte daraufhin lange nach und fand einen originellen Plan: Lang Rochieren. Nach einigen Bauernopfern überwog der weiße Angriff auf der h-Linie auf einmal das aktive Figurenspiel von Schwarz.

Der Pressesprecher der FIDE,Goran Urosevic, sprach nach der Partie mit Ernesto Inarkiev.

Ein Remis der fünften Runde müssen wir aber in diesem Bericht unbedingt noch erwähnen. Nach der ersten Runde sagte Radjabov schon, dass Anish Giri's Ruf als Remisspezialist ungerechtfertigt ist. Und so zeigte Giri heute in der Partie gegen Alexander Riazantsev, wieviel Angriffspotential er eigentlich besitzt:

nullGiri spielte in der fünften Runde fast wie Tal! | Foto: WorldChess

Genf Grand Prix | Tabelle nach der 5. Runde

Platz Gesetzt Land Name ELO Lstg. Punkte
1 4 Grischuk, Alexander 2761 2884 3,5
1 12 Radjabov, Teimour 2724 2919 3,5
3 1 Aronian, Levon 2809 2805 3
3 2 Mamedyarov, Shakhriyar 2800 2798 3
3 5 Svidler, Peter 2749 2812 3
3 8 Harikrishna, Pentala 2737 2801 3
7 3 Giri, Anish 2775 2696 2,5
7 6 Nepomniachtchi, Ian 2742 2713 2,5
7 7 Eljanov, Pavel 2739 2739 2,5
7 9 Adams, Michael 2736 2724 2,5
7 10 Li Chao  2735 2754 2,5
7 11 Gelfand, Boris 2728 2753 2,5
7 13 Inarkiev, Ernesto 2707 2704 2,5
7 14 Jakovenko, Dmitry 2703 2743 2,5
15 17 Riazantsev, Alexander 2654 2635 2
16 15 Rapport, Richard 2694 2555 1,5
16 18 Salem, Saleh 2638 2567 1,5
18 16 Hou Yifan 2666 2467 1

Die Paarungen der fünften Runde, die erst am Mittwoch stattfindet, lauten: Grischuk-Radjabov, Aronian-Harikrishna, Svidler-Mamedyarov, Jakovenko-Giri, Nepomniachtchi-Inarkiev, Li Chao-Eljanov, Gelfand-Adams, Rapport-Riazantsev und Salem-Hou Yifan.

Der Genfer Grand Prix findet vom 6. bis um 15. Juli im Hotel Le Richemond in Genf statt. Die Teilnehmer spielen um einen Preisfond von €130,000 / $148,520. Die Bedenkzeit beträgt 100 Minuten für 40 Züge, dann 50 Minuten für weitere 20 Züge und 15 Minuten für den Rest der Partie sowie 30 Sekunden Extrazeit pro Zug, ab dem ersten Zug.


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Peter Doggers

Peter Doggers joined a chess club a month before turning 15 and still plays for it. He used to be an active tournament player and holds two IM norms. Peter has a Master of Arts degree in Dutch Language & Literature. He briefly worked at New in Chess, then as a Dutch teacher and then in a project for improving safety and security in Amsterdam schools. Between 2007 and 2013 Peter was running ChessVibes, a major source for chess news and videos acquired by Chess.com in October 2013. As our Director News & Events, Peter writes many of our news reports. In the summer of 2022, The Guardian’s Leonard Barden described him as “widely regarded as the world’s best chess journalist.”

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