Grünes Licht für Kandidaten: Visa-Probleme rechtzeitig gelöst
Man konnte den kollektiven Seufzer der Erleichterung bei den FIDE-Offiziellen und den Organisatoren in Toronto fast hören, als die Genehmigung für das Kandidatenturnier erteilt wurde, nachdem die Visaprobleme gerade noch rechtzeitig gelöst werden konnten.
Es war eine dramatische Wendung, als die FIDE am Freitag einen Appell an die kanadische Regierung veröffentlichte, in dem sie "schwerwiegende Bedenken" äußerte und die Behörden aufforderte, Maßnahmen zu ergreifen oder die Veranstaltung würde sonst nach Spanien verlegt werden.
Heute, nur einen Tag vor Ablauf der von der FIDE gesetzten Frist, wurde für die mit Spannung erwarteten Kandidatenturniere in Toronto grünes Licht gegeben. Der Weltschachverband bestätigte, dass alle Spieler:innen und Offiziellen die Genehmigung zur Einreise nach Kanada erhalten haben.
Die FIDE schrieb auf ihrem X/Twitter-Account:
"Seit unserem Aufruf am Freitag haben wir eine positive Antwort von den kanadischen Einwanderungsbehörden erhalten. Alle Spieler:innen und wichtige Mitglieder des Organisationsteams haben ihre Visumsgenehmigung und die Benachrichtigung zur Einreichung ihrer Pässe erhalten. Das ist ein gutes Zeichen und wir hoffen, dass alle Beteiligten ihre Visa rechtzeitig erhalten werden, um nach Toronto zu reisen!"
Well done.
— GothamChess (@GothamChess) March 7, 2024
I wish you guys didn’t give the entire world a heart attack, but what’s chess without a little drama? 😉
Gut gemacht! Ich wünschte, ihr hättet nicht der ganzen Welt einen Herzinfarkt beschert, aber was ist Schach ohne ein bisschen Drama 😉 - GothamChess
FIDE-Geschäftsführer Emil Sutovsky bestätigt gegenüber Chess.com, dass alle Visa genehmigt wurden, und fügt hinzu: "Sind wir jetzt entspannt? Erleichterung ist eine angemessene Beschreibung, aber nicht entspannt, bis der Stempel in den Pässen der Spieler:innen ist.
Auf die Frage, ob sie zu irgendeinem Zeitpunkt befürchtet haben, dass die Veranstaltung verschoben werden muss, sagt Sutovsky:
"Ich kann sagen, dass die Sorge sehr real war. Die FIDE hat sich viel Mühe gegeben - zusammen mit unseren kanadischen Freunden und Partner:innen. Wir hatten einen Plan B, aber das Ziel war immer, jeden Stein umzudrehen, um das Problem zu lösen und eine Veranstaltung in Toronto durchzuführen. Glücklicherweise hatten die kanadischen Behörden ein offenes Ohr und handelten schnell - und ich möchte ihnen nochmals dafür danken, dass sie sich der Sache angenommen haben."
Das Kandidatenturnier findet vom 4. bis 22. April in der Großen Halle in Toronto, Kanada, statt. Dort wird ermittelt, wer die GMs Ding Liren und Ju Wenjun um die Weltmeistertitel herausfordert.
Wie Vladimir Drkulec, der Präsident des kanadischen Schachverbands, am vergangenen Wochenende mitteilte, drohte die Veranstaltung nach Spanien verlegt zu werden, da mehr als 40 Spieler:innen und Offizielle mit ausstehenden Visa-Genehmigungen kämpften.
Am Montag verbesserte sich die Situation erheblich, da mehr als 30 Anträge genehmigt wurden, so Druklec gegenüber dem Toronto Star: "Ich bin um 2 Uhr morgens schlafen gegangen und dachte, dass wir auf eine Katastrophe zusteuern. Heute Morgen bin ich aufgewacht ... und die ersten Nachrichten waren gut. Aber dann bekam ich weitere E-Mails und die Nachrichten waren noch besser."
Drkulec hat die Nutzer:innen von Chess.com in der vergangenen Woche in den Kommentaren auf dem Laufenden gehalten und Behauptungen zurückgewiesen, dass die Verzögerungen bei der Visaerteilung angesichts der sich verschlechternden Beziehungen zwischen Indien, Russland und Kanada ein politisches Signal waren. Er schrieb:
"Einige Leute haben Fehler in ihrem Antrag. Manche haben sich verspätet beworben. Es gibt keinen Grund dafür, denn manchmal war die letzte Person, die einen Antrag gestellt hat, eine der ersten, die ein Visum erhalten hat. Hier gibt es nichts zu sehen. Die kanadische Regierung war sehr entgegenkommend. Die kanadischen Schachspieler:innen waren fantastisch. Wenn wir die richtige Person erreicht haben, waren die Abgeordneten und ihre Mitarbeiter:innen großartig."