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Kandidatenturnier, Runde 8: Nakamura besiegt Caruana
Nakamura konnte Caruana zum ersten Mal seit 2015 besiegen. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Kandidatenturnier, Runde 8: Nakamura besiegt Caruana

PeterDoggers
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

Ein schnelles Remis gegen Ding Liren erwies sich für Ian Nepomniachtchi als eine ausgezeichnete Strategie, denn mit dem halben Punkt konnte der Russe seine Führung beim Kandidatenturnier 2022 weiter ausbauen. Schützenhilfe erhielt er dabei von Hikaru Nakamura, der den Tabellenzweiten Fabiano Caruana zum ersten Mal seit 7 Jahren in einer klassischen Partie besiegen konnte und der nun selbst auf dem dritten Platz liegt.

Richard Rapport zeigte sich von seiner gestrigen Niederlage gut erholt und konnte gegen Jan-Krzysztof Duda seine erste Partie bei diesem Turnier gewinnen und Alireza Firouzja und Teimour Radjabov trennten sich nach einem spannenden und sehr langem Kampf Remis.

So könnt Ihr das Kandidatenturnier 2022 verfolgen

Wie übertragen das Kandidatenturnier 2022 täglich ab 15.00 Uhr. Die deutschsprachige Übertragung findet Ihr auf Chess.com/TV, unserem Twitch-Kanal und auf YouTube, die englischsprachige Übertragung auf YouTube.com/ChesscomLive.

Alle Partien des Kandidatenturniers findet Ihr hier auf unserer Live Events Plattform.

Hier seht Ihr die Aufzeichnung der Übertragung der achten Runde mit unseren Kommentatoren Steve Berger und Vincent Keymer.

Nepomniachtchi-Ding ½-½

In dieser ersten Runde der zweiten Halbzeit spielte der Tabellenführer eine der kürzesten Partien dieses Turniers. Der ganze Akt dauerte nur 55 Minuten und als die Spieler in einem ungleichfarbigen Läuferendspiel bereits einige Züge wiederholt hatten gespielt hatten, streckte Ding irgendwann seine Hand aus, um einem Remis zuzustimmen, aber Nepomniachtchi zeigte auf seinen Spielberichtsbogen und sorgte dafür, dass die notwendigen Wiederholungen auch wirklich stattfanden.

Dieses schnelle Remis machte für beide Spieler Sinn. Mit +4 hat Nepomniachtchi das Stadium erreicht, in dem jeder halbe Punkt wertvoll ist und er keine Risiken mehr eingehen muss. Darüber hinaus konnte er wahrscheinlich etwas Ruhe und mehr Vorbereitungszeit für das große Aufeinandertreffen mit Caruana morgen gut gebrauchen.

Ding, der ja die erste Partie gegen Nepomniachtchi verloren hatte, hat das Turnier sicher noch nicht aufgegeben, aber er war einfach mit einem zu begrenztem Repertoire nach Madrid gereist. Wenn man nur 1...e5 in petto hat, ist es halt schwierig das zu vermeiden, was heute passiert ist.

Nepomniachtchi-Ding draw Candidates 2022
Nepomniachtchi erspielte sich heute praktisch einen weiteren Ruhetag. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Wie haben die Spieler aber jetzt dieses Remis genau erreicht? Nun, Nepomniachtchi entschied sich für das schottische Vierspringerspiel, was auf höchstem Niveau fast immer bedeutet, dass Weiß auf Remis spielt. Dann folgten die Spieler sehr lange der Theorie und erst 21...h5 war der erste neue Zug. Nachdem alle Türme das Brett verlassen hatten, war das friedliche Ergebnis unvermeidlich.


Kurz gesagt, war das überhaupt keine Partie!

Anmerkungen von GM Rafael Leitao.

Ian Nepomniachtchi Candidates 2022
Nepomniachtchi verlässt das Gebäude. Arbeit erledigt. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Rapport-Duda 1-0

Rapport hatte gestern eine unnötige und höchst enttäuschende Niederlage einstecken müssen ("Vielleicht sollte ich meinen Computer wegschmeißen", hatte er danach gesagt) und bei seiner ersten Partie gegen Duda konnte er sich erst nach einem harten Kampf in ein Remis retten. Der Ungar hatte also gleich doppelt Grund, sich nach einem Sieg erleichtert zu fühlen, während Duda seine große Enttäuschung nicht verbergen konnte.

Richard Rapport Candidates red jacket
Rapport spielte heute mit einem roten (oder pinken?) Sportsakko. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Rapport, der dafür bekannt ist, mit Weiß sehr oft einen Königsindischen Aufbau zu wählen, hatte noch nie zuvor ein Vierspringerspiel mit 4.g3 gespielt (ja, in dieser Runde gab es tatsächlich zwei Vierspringerspiele!). Hinterher verriet er, dass er diese Entscheidung erst am Brett getroffen hatte: "Ich habe mir nach der gestrigen Partie überhaupt kein Schach angesehen und noch nicht einmal Chessbase geöffnet."

I didn't really look at chess after yesterday's game, I didn't even open Chessbase, actually.
—Richard Rapport

Mit dem unkonventionellen Zug 8.b3 verließen die Spieler theoretische Gewässer. Nach einer Reihe von Abtäuschen wurde die Partie interessant, als Rapport seinen g-Bauern nach vorne zog und den schwarzen "Haken" auf h6 ins Visier nahm. Da musste Duda wirklich handeln, und das tat er hervorragend, indem er mit seinem h-Bauern zwei sehr schöne Züge ausführte und vorübergehend einen Bauern opferte.

Die Stellung nach 19...Sxg5.

Das Zurückschlagen auf g5 mit dem Springer war laut unseren Kommentatoren ein weiteres Zeichen für den Ehrgeiz des Polen:

IM Danny Rensch: "Duda will mehr als nur ein Endspiel."
GM Robert Hess: "Er nimmt das Risiko einer Niederlage in Kauf, um seine Chancen auf einen Sieg zu erhöhen."

Jan-Krzysztof Duda Candidates sponsors
Ein ambitionierter Jan-Krzysztof Duda zeigt seine Sponsoren. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Die Taktiken waren aber noch nicht vorbei, denn Rapport fand den sauberen Zwischenzug 22.Tg1 und drohte damit auf g7 Schachmatt, bevor er die Figur zurückschlug. GM Daniel Naroditsky, der heute zum ersten Mal bei der Übertragung von Chess.com dabei war, hatte diesen Zwischenzug bereits ein paar Minuten vorher gezeigt und ihn als "einen sehr guten Zug im Bullet und einen guten Zug im klassischen Schach" bezeichnet.

Die Idee war, 22…g6 zu provozieren, was Schwarz an seinem beabsichtigten Turmmanöver Te8-e6-g6/h6 hindert.

Dieser Tg1-Zug könnte Duda psychologisch irritiert haben, da er die ehrgeizigste Option 22…f5 verpasste und sich dann mit 24…Tae7 irrte, denn auf das Feld e7 wäre der schwarze König in einigen Varianten sehr gerne gelaufen. Plötzlich hatte Weiß freies Spiel am Königsflügel, aber dann bekam Schwarz noch eine Chance.

Die Stellung nach 25.Df3.

An besseren Tagen hätte Duda vielleicht demonstriert, dass 25.Df3 seines Gegners aufgrund von 25…f6 eine Ungenauigkeit war. Die Hauptidee wäre gewesen, dass die weiße Dame nach 26.g6 (26.gxf6 Tf7) Kf8 27.Dh5 Tb7 28.Dh8+ Ke7 29.Dxg7+ und Ke6 gefangen ist. So wie es weiterging, wurde er am Königsflügel einfach planiert.

Als Rapport seinen letzten einfallsreichen Zug gespielt hatte, sah Duda völlig niedergeschlagen aus. Er schüttelte ungläubig den Kopf und sah aus, als ob er gerade nicht mal in der Nähe eines Schachbretts sein wollte.

Nach ein paar Minuten, während Rapport gar nicht am Brett war, hielt er die Uhr an. Der Gewinner kam schnell zurück und schaffte es gerade noch, Duda die Hände zu schütteln, bevor der Pole den Ort des Geschehens verließ. Es war dieses nachvollziehbare Gefühl des völligen Ekels nach einer Niederlage, den alle Schachspieler so gut kennen. Das passiert uns allen.

Rapport Duda Candidates 2022
Rapport nimmt Dudas Gratulation entgegen. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Da er seiner ersten Niederlage direkt den ersten Sieg folgen ließ, ist Rapport jetzt wieder bei 50 Prozent. Dudas -2 bedeuten, dass sein Turnier, bei dem ja nur der erste Platz zählt, praktisch vorbei ist.

Anmerkungen von GM Rafael Leitao.

Das Ende des Interviews von WGM Dina Belenkaya mit Rapport sollte man sich nicht entgehen lassen:

Belenkaya: "Ich liebe Dein Sakko; warum hast Du es heute angezogen?"
Rapport: "Ich würde gerne etwas mehr Selbstbewussteres sagen, aber meine Frau wollte eigentlich, dass ich es schon gestern anziehe. Es hat sich als sehr weise erwiesen, dass ich das vermieden habe, weil es dem Sakko gegenüber nicht fair gewesen wäre. Also habe ich mich entschieden, es heute zu tragen."
Belenkaya: "Unser Publikum hat sich gefragt, ist das rot, pink oder lachsfarben?"
Rapport: "Ich denke es ist Pink, aber darüber kann man sicher streiten."
Belenkaya: "Hast Du eine Strategie für Deine nächsten Partien?"
Rapport. "Ich werde darüber nachdenken, wie ich meine Gegner mit meinem Outfit verwirren kann!"

Belenkaya Rapport Candidates 2022 Photo: Maria Emelianova/Chess.com.
Rapport gab Belenkaya ein lustiges Interview. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Nakamura-Caruana 1-0

In ihrer 47. klassischen Partie seit 2010 gelang es Nakamura, seinen ersten Sieg gegen Caruana seit sieben Jahren zu erzielen. Nach seinem Sieg bei Norway Chess im Jahr 2015 stand der direkte Vergleich tatsächlich 5:1 für Nakamura, aber in der Zwischenzeit gelangen Caruana sieben Siege und er musste keine einzige Niederlage mehr einstecken. Dass Caruana auch nach dem heutigen Duell immer noch mit 8 zu 6 führt (bei 33 Remis), wird ihm allerdings nur ein kleiner Trost sein.

Nakamura-Caruana Candidates 2022
Die 47. klassische Partie zwischen Nakamura und Caruana beginnt. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Die Partie begann mit einem heftigen theoretischen Kampf, denn Caruana spielte in der spanischen Eröffnung die Dilworth-Variante, bei der Schwarz zwei Leichtfiguren für einen Turm und einen Bauern aufgibt.

Master Material Imbalances

Das Dilworth war noch nie zuvor auf Kandidaten- oder Weltmeisterschaftsebene gespielt worden. Es wurde jedoch in einer Partie zwischen zwei zukünftigen Weltmeistern im Jahr 1943 gespielt. Mikhail Botvinnik versuchte es bei den sowjetischen Meisterschaften gegen Vasily Smyslov, nachdem er in einem Schachmagazin eine Analyse des englischen Amateur-Fernschachspielers Vernon Dilworth (1916 -2004) gesehen hatte. Smyslov hat die Partie allerdings gewonnen.

Neunundsiebzig Jahre später gilt die Dilworth-Variante wieder als spielbar und war erst kürzlich in einigen Partien auf höchstem Niveau zu sehen. Es war Shakhriyar Mamedyarov, der die Variante 2018 in Biel gegen Maxime Vachier-Lagrave wieder ins Rampenlicht rückte. Im Jänner dieses Jahres spielte sie dann Jorden van Foreest in Wijk aan Zee gegen Caruana und erst vor sieben Wochen hatte sie Caruana mit Schwarz gegen MVL versucht.

Nakamura hat das definitiv kommen sehen, die Variante in der Nacht vor der Partie noch einmal studiert und Caruanas Wahl dieser Eröffnung nach der Partie in seinem Stream kritisiert:

"Ich denke, heute hat es mir geholfen, ein Streamer zu sein, denn ich denke, Fabiano hat aus irgendeinem Grund einfach angenommen, dass ich den ganzen Tag am Strand chille und vor diesem Turnier keine Eröffnungen studiert habe. Weil ich bei einem solchen Turnier die spanische Eröffnung spielte, habe ich mir doch besonders solch scharfe Varianten angesehen. Mir ist seine Entscheidung unerklärlich. Ich verstehe die Entscheidung von ihm überhaupt nicht. Das war doch verrückt."

I don't understand the decision by him at all. It's insane.
—Hikaru Nakamura

15...Dd6 war neu im Vergleich zu Caruanas Partie mit MVL (wo er 15...Dd7 gespielt hatte), aber es war eigentlich Van Foreests Zug. Trotz oder eher wegen all der Theorie, die die Spieler vor der Partie lernen mussten, brachten sowohl Nakamura als auch Caruana ihre Vorbereitung ein wenig durcheinander.

Wie Großmeister Raunak Sadhwani in der indischen Chess.com-Übertragung erklärte, stimmte etwas nicht mit Nakamuras schneller Antwort 21.Sg3 auf Caruanas Neuerung 20…c5. Er erklärte, dass 21.Sg3 zwar laut der Engine die beste Antwort auf 20…Tde8 gewesen wäre, aber eben nicht auf 20…c5, denn jetzt wäre 21.Lg5 Tde8 und 22.Sxe5 möglich gewesen.

Im offiziellen Interview gab er noch nicht zu, dass er einen kleinen Fehler gemacht hatte – vielleicht, weil er seine Analyse zuerst noch einmal überprüfen wollte –, aber in seiner eigenen Partiezusammenfassung, die er jeden Tag von seinem Hotelzimmer aus macht (ein fantastischer Service für die Fans!) gab Nakamura dann zu, dass 21.Sg3 ungenau war:

"Die Ironie dabei ist, dass ich diese Partie wahrscheinlich nicht gewonnen hätte, wenn ich statt dieser wirren Variante die Variante gespielt hätte, die ich mir gestern Abend angesehen hatte."

Laut Nakamura war 22…c4 die Ungenauigkeit (22…e4!) nach der die Stellung "positionell gesehen für Schwarz sehr schwierig zu spielen war."

Vor allem Nakamuras 25.Sh1 war eine hervorragende Umgruppierung, die an den Klassiker Nimzowitsch-Rubinstein (Dresden, 1926) erinnert.

Die Stellung nach 25.Sh1!

Chess.com's Sam Copeland witzelte: "Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Pferd zum Star der Partie werden würde."

Während Caruana 25…e4 berechnete, kommentierte Naroditsky: "Er muss seine Denkweise ändern, er muss von "Ich suche nach dem tödlichen Schuss" zu "Es ist nur eine komplizierte Stellung und ich werde etwas Langsames spielen" wechseln, aber dieser Mentalitätswechsel kann schwierig sein, wenn Du Deine Stellung so lange gut gefunden hast."

Für Caruana wurde es nicht viel einfacher, als sein Gegner den Zug 27.h4 fand, den Hess als "einen der besten Züge des gesamten Turniers" bezeichnete.

Nakamura Candidates 2022
Nakamura spielte heute erneut sehr starkes Schach. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Ungefähr zu dieser Zeit hatte Caruana weniger als eine halbe Stunde auf der Uhr und Nakamura, der wieder einmal ein hervorragendes Zeitmanagement zeigte, noch über eine Stunde. Caruana verbrauchte die Hälfte seiner verbleibenden Zeit mit dem 27…Sc5, wobei je nach Engine  27…h5 der mehr oder weniger der einzige Zug war.

Nakamuras Vorteil wuchs und nachdem die Damen getauscht waren, gewann er einen Bauern. Als sein Gegner nur noch zwei Minuten übrig hatte, spielte er den cleveren Zug 38.b4, der Caruana vor ein Dilemma stellte: en passant nehmen und die Struktur schwächen oder den Bauern auf a6 als Schwäche für den Rest der Partie akzeptieren?

Dieses Dilemma kostete ihn eine weitere Minute auf der Uhr und dann spielte Caruana den Verlustzug 38…h5.

Die Stellung nach 38...h5.

Etwas überraschend fand Nakamura dann weder den KO-Schlag 39.Le8 noch 39.Lxe4+, aber was er gefunden hatte (39.a4), schien auch nicht schlecht zu sein.

Caruana verdient Anerkennung dafür, dass er den fantastischen Verteidigungsversuch 42...h3 gefunden hat, aber Nakamuras 34. Ta2 war genauso großartig und tatsächlich der einzige Zug, der die Gewinnstellung bewahrte. Wenn man bedenkt, wie stark sich Caruana verteidigt hat, merkt man erst, welch eine großartige Partie Nakamura gespielt hat.

Nakamura Caruana Candidates 2022 Photo: Maria Emelianova/Chess.com.
Caruana hat sich großartig verteidigt, aber es war nicht genug. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Aber die Partie war noch nicht zu Ende. Obwohl die Engine +5 oder +6 Vorteile für Nakamura zeigte, kämpfte Caruana bewundernswert weiter – Unwissenheit kann im Schach Glückseligkeit bedeuten.

Nachdem er in dieser Stellung den Zug 60…g5+ gefunden und damit auch die zweite Zeitkontrolle erreicht hatte, schien Caruana plötzlich wieder einige praktische Chancen zu bekommen. Diese Hoffnungen verflogen aber schnell, da die zusätzlichen 15 Minuten trotz des Zeitbonus von 30 Sekunden pro Zug einfach nicht ausreichten, um perfektes Schach zu spielen.

Nachdem er 68.Lf2 gespielt hatte, zog sich Nakamura sein Sakko an und signalisierte damit, dass er den Sieg in der Tasche hatte. Caruana aber gab immer noch nicht auf und etwa 10 Minuten später hing das Sakko wieder über der Stuhllehne und blieb dort hängen, bis Caruana nach über sechs Stunden Spielzeit das Handtuch warf.

Nakamura Caruana Candidates 2022 Photo: Maria Emelianova/Chess.com.
Caruana gibt auf. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Nakamura hat eine unglaubliche Schachpartie gewonnen, ist in der Tabelle auf den dritten Platz vorgerückt und hat sogar noch Chancen auf den Turniersieg. Nicht schlecht für einen Streamer. (Das ist nicht nur ein Scherz. Allerdings hat er heute tatsächlich bekannt gegeben, dass er am Dienstag auf jeden Fall das Titled Tuesday Turnier spielen und streamen wird!)

"The Big Greek" Georgios Souleidis wird beim Titled Tuesday Turnier ebenfalls am Start sein und hat diese Partie für uns zusammengefasst:

Und auch Sam Shankland hat sie für uns analysiert:

Sam Shankland: Game of the Day

In der achten Runde gab es eine große Veränderung in der Tabelle, da Hikaru einem der beiden Führenden die erste Niederlage in diesem Turnier beibringen konnte. Dies ist meine erste Gelegenheit bei diesem Turnier, eine Partie eines meiner größten Kindheitsidole zu kommentieren. Er zeigte ein fantastisches intuitives Gespür für die Stellung und gewann in genau dem feinen Stil, den ich immer bewundert hatte, als ich ihn als Kind bei unzähligen amerikanischen Turnieren spielen sah.

Nakamura Caruana Candidates 2022
Die beiden Amerikaner nach einem unglaublichen Kampf. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Firouzja-Radjabov

Jeder, der sich nur kurz durch diese Partie klickt, ohne unsere Übertragung gesehen zu haben, könnte zu dem Schluss kommen, dass nicht viel passiert ist. Die Bewertungsleiste zeigte immer Ausgleich und man kann sofort zur nächsten Partie gehen. Hinter dieser ruhig wirkenden Partie verbarg sich jedoch ein großartiger Kampf zwischen zwei Spielern verschiedener Generationen, die beide darauf hofften, ihren ersten Sieg zu erzielen – im Fall von Radjabov seinen ersten seit Oktober 2019.

Auf einen Moment sollte jedoch hingewiesen werden: Es sieht so aus, als hätte Radjabov im 26. Zug eine Taktik gehabt, mit der er sich zwar keinen großen Vorteil, aber immerhin eine sehr gute Stellung erspielen hätte können. Das wäre definitiv eine Chance gewesen

Die Schlussphase der Partie nach dem 70. Zug war ziemlich nervenaufreibend, da beide Spieler nur noch auf dem 30-Sekunden-Bonus spielten und manchmal ihre Züge mit nur noch einer Sekunde auf der Uhr ausführten.

Nach über sieben Stunden und 93 Zügen einigten sich die Spieler mit einem Lächeln auf ein Remis. Was für eine Runde, was für ein Turnier!

Anmerkungen von GM Rafael Leitao.

Firouzja and Radjabov Candidates 2022
Um 22:02 Uhr Ortszeit endete die Partie zwischen Firouzja und Radjabov Remis. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Die Tabelle nach 8 von 14 Runden

2022 Candidates round 8 standings

Die Paarungen der neunten Runde:

Runde 9 26. Juni 2022 15:00 Uhr
Firouzja - Rapport
Radjabov - Nakamura
Caruana - Nepomniachtchi
Ding - Duda


Weitere Berichte vom Kandiatenturnier 2022:

PeterDoggers
Peter Doggers

Peter Doggers joined a chess club a month before turning 15 and still plays for it. He used to be an active tournament player and holds two IM norms.

Peter has a Master of Arts degree in Dutch Language & Literature. He briefly worked at New in Chess, then as a Dutch teacher and then in a project for improving safety and security in Amsterdam schools.

Between 2007 and 2013 Peter was running ChessVibes, a major source for chess news and videos acquired by Chess.com in October 2013.

As our Director News & Events, Peter writes many of our news reports. In the summer of 2022, The Guardian’s Leonard Barden described him as “widely regarded as the world’s best chess journalist.”

In October, Peter's first book The Chess Revolution will be published!


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