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Magnus Carlsen tritt beim Sinquefield Cup zurück
Photo: Crystal Fuller / Grand Chess Tour.

Magnus Carlsen tritt beim Sinquefield Cup zurück

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| 2 | Chess.com Nachrichten

Am Montag hat Weltmeister Magnus Carlsen die Schachwelt mit der Ankündigung, dass er sich vom Sinquefield Cup 2022 zurückziehen wird, überrascht. Seine Entscheidung gab er vor Beginn der vierten Runde auf Twitter bekannt.

Zu Beginn der Runde wurde Carlsens Uhr für die Partie gegen Shakhriyar Mamedyarov zwar gestartet, aber Carlsen tauchte nie am Brett auf und nach Ablauf der 10-minütigen Karenzzeit wurde die Partie für den aserbaidschanischen Großmeister gewertet. 

Am Tag zuvor hatte Carlsen in der dritten Runde gegen Hans Niemann verloren.  Hans Niemann. Da er nicht 50 Prozent seiner Partien beendet hat, wurden Carlsens Ergebnisse aus den ersten drei Runden aus der Turnierwertung gestrichen. Für die FIDE-Elo werden diese drei Partien aber gewertet.

Dies ist das erste Mal, dass Carlsen sich von einem Großereignis zurückzieht und ein solcher Rückzug aus einem laufenden Turnier aus anderen als gesundheitlichen Gründen im Spitzenschach ist praktisch beispiellos. Um einen Präzedenzfall zu finden, muss man bis zum Interzonenturnier von Sousse 1967 zurückblicken, wo Bobby Fischer nach 10 Runden aufgrund von Streitigkeiten mit den Organisatoren zurücktrat.

Natürlich wurde dann schnell über den Grund von Carlsens Rücktritt spekuliert. Hikaru Nakamura äußerte den expliziten Verdacht, dass Carlsen zurückgetreten sei, weil er Niemann verdächtigte, in der Partie am Vortag betrogen zu haben. Er sagte: "Ich denke, dass Magnus glaubt, dass ihn Hans irgendwie betrogen hat."

Im Interview nach der Partie erwähnte Niemann, dass er sich basierend auf Carlsens Partie in London 2018 gegen Wesley So auf die Nimzo-Indisch-Variante mit g3 vorbereitet hat. Diese Partie hat es jedoch nie gegeben und Chess.com hat auch keine einzige andere Partie von Carlsen gefunden, in der er diese Variante gespielt hat. 

In seinem Interview nach der heutigen Partie wurde Ian Nepomniachtchi zu seiner Meinung über die Carlsen-Niemann Partie von Vortag gefragt und er bezeichnete sie als "mehr als beeindruckend"!

Nach Beginn der Runde gab die Grand Chess Tour bekannt, dass sie zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen gegen Betrug treffen, darunter eine 15-minütige Sendeverzögerung und verstärkte Überprüfungen der Radiofrequenz-Identifikation (RFID) im Turniersaal.

Auf die Frage nach einem Kommentar sagte Daniel Rensch, Chief Chess Officer von Chess.com: "Chess.com diskutiert Fairplay-Angelegenheiten grundsätzlich nicht öffentlich und daher lehnen wir es ab, die Ereignisse beim Sinquefield Cup und/oder Spekulationen der Community zu kommentieren."

Auch das Team Carlsen lehnte eine Stellungsnahme ab.


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NM Vanessa West

Vanessa West is a National Master, a chess teacher, and a writer for Chess.com. In 2017, they won the Chess Journalist of the Year award.

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