Pro Chess League: Fedoseev führt die Gotham Knights bei der Arena Royal zum Sieg

Wie schon in der Vorrunde der Pro Chess League 2023 zeigten die Gotham Knights auch bei der Arena Royal eine extrem starke Vorstellung und gewannen das Turnier.

Bei diesem Sonderevent konnte jedes Mitglied jedes Teams mitspielen und somit hatten auch die Spieler der bereits ausgeschiedenen Teams die Möglichkeit, sich von ihren Fans zu verabschieden.

Eines dieser Teams waren die Brazil Capybaras, die bei diesem Event zu neuem Leben erwachten und, angeführt von ihrem Topscorer Jose Martinez, den zweiten Platz belegten.

Das erste Viertelfinale der Pro Chess League beginnt am Donnerstag, dem 11. Mai, um 16:30 Uhr. 

Selbst ohne ihren Superstar Hikaru Nakamura, der aufgrund seiner Teilnahme beim American Cup nicht spielen konnte, gewannen die Gotham Knights das Turnier. Ihre 4 Topscorer GM Vladimir Fedoseev, GM Shamsiddin Vokhidov, IM Mykola Bortnyk und GM Liem Le erspielen in den 2.5 Stunden insgesamt 239 Punkte.

Dabei waren die Knights aber relativ langsam in die Arena gestartet und mussten sich in der kritischen letzten Stunde von Platz 6 nach oben kämpfen. Als die Turnieruhr weniger als eine halbe Stunde anzeigte, bahnte sich bereits ein Zweikampf mit den Brazil Capybaras um den ersten Platz an und nach mehreren Führungswechseln eroberten die Knights 23 Minuten vor Schluss den Platz an der Sonne, bauten ihre Führung auf 10 Punkte aus und gaben sie bis zum Ende nicht mehr ab.

Fedoseev führte das Team mit der zweithöchsten Gesamtpunktzahl von 77 Punkten an. In seiner vorletzten Partie gegen GM Jose Ibarra holte Fedoseev zwei entscheidende Punkte für sein Team. Der 28-jährige Großmeister baute eine abenteuerliche Stellung am Damenflügel auf und nutzte seinen König bereits im Mittelspiel, um den Vormarsch seines a-Bauern zu unterstützen.

In der letzten Runde sicherte Fedoseev den Knights durch ein Remis gegen Fabiano Caruana den Turniersieg und war davon so begeistert, dass er auf seinen Balkon rannte, um die Freude über den Sieg mit seiner Nachbarschaft zu teilen:

Im Interview nach der Arena wurde Fedoseev gefragt, an welchen Moment des Turniers er sich noch am besten erinnert: "Ich führte das Turnier mit 71 Punkten an und es waren noch 13 Minuten zu spielen und ich verlor, nachdem ich meine Dame eingestellt hatte. In der nächsten Partie stellte ich schon in der Eröffnung einen Turm ein und schaffte es irgendwie trotzdem, die Partie zu gewinnen. Das war der entscheidende Moment, weil ich schon kurz vor dem Tilt stand und plötzlich merkte, dass ich doch noch am Leben war."

Und hier ist der denkwürdige Sieg nach dem Turmeinsteller:

Der Rest des Teams und ganz besonders Vokhidov, der die zweithöchste Punktzahl im Team hatte, unterstützte Fedoseev hervorragend. Der 21-jährige usbekische Großmeister gewann gegen GM Haik Martirosyan eine sehr wichtige Partie mit einem starken Qualitätsopfer:

Da die Gotham Knights diese Arena sogar ohne Nakamura gewinnen konnten, wird deren Konkurrenz in den Playoffs der Pro Chess League alle Hände voll zu tun haben, um den Knights den Turniersieg streitig zu machen.

Eine Mannschaft, die den Knights ganz sicher nicht mehr gefährlich werden wird, sind die bereits ausgeschiedenen Brazil Capybaras, die aber eine tolle Bereicherung für diese Arena waren und sich mit Stil von ihren Fans verabschiedeten. Die Brasilianer gaben bis zum Ende alles und landeten schließlich mit nur lausigen zwei Punkten Rückstand auf dem zweiten Platz.

Ihr Topscorer Jose Martinez, der Chess.com Mitgliedern besser unter seinem Benutzernamen @jospem bekannt ist, erspielte sich 80 Punkte und war damit sogar der beste Scorer der gesamten Arena! Einen seiner schönsten Siege erzielte er gegen GM Mitrabha Guha in der Vorstoßvariante der Caro-Kann-Verteidigung.

In den letzten Minuten der Arena überholte Martinez durch seinen Sieg über GM Christopher Yoo Fedoseev in der Einzelwertung.

Die Gotham Knights konnten durch ihren Sieg ihre Mannschaftskasse um $2.000 aufstocken. Die Brazil Capybaras wurden für ihre tolle Leistung mit $1.500 belohnt und die Indian Yogis und die Levitov Chess Wizards erspielten sich immerhin noch $1.000 bzw. $500.

Jetzt bleibt nur noch zu erwähnen, dass die Berlin Bears leider mit 0 Punkten letzter wurden, da sich kein einziger der 10 gemeldeten Spieler dazu aufraffen konnte, bei dieser Arena mitzuspielen. Eine Aktion, die die Chancen der Bears auf eine Einladung für die nächste Saison der Pro Chess League sicher nicht erhöht hat

Abschlusstabelle | Arena Royal

Die Pro Chess League (PCL) ist eine Online-Schachliga für Mannschaften aus der ganzen Welt. In diesem Jahr kämpfen 16 Teams um ihren Anteil am Preisfonds in Höhe von $150.000.

Das Turnier geht über den gesamten Februar und März und für Deutschland sind die Berlin Bears, die von Rasmus und Frederik Svane angeführt werden, am Start.

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