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Die Gotham Knights gewinnen die Pro Chess League 2023

Die Gotham Knights gewinnen die Pro Chess League 2023

VSaravanan
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

Die Gotham Knights haben die Pro Chess League 2023 gewonnen. Im Finale besiegten sie die Shanghai Tigers mit einem dominanten Ergebnis von 9,5:6,5 im Finale und sicherten sich damit den Hauptpreis von $25.000, während sich die Tigers sich mit $20.000 zufriedengeben mussten.

Der Garant für den Sieg der Knights war wieder einmal Vladimir Fedoseev, der all seine vier Partien gewann und damit auch zum MVP (dem wertvollsten Spieler) der Saison ernannt wurde. Ein Preis, der mit weitere $5.000 dotiert war.

Das rein indische Duell um den dritten Platz gewannen die Indian Yogis gegen das Team MGD1 mit 10.5:5.5.

So haben wir die PVL übertragen

Wir übertrugen die Pro Chess League 2023 auf Chess.com/TV, unserem Twitch Kanal und auf unserem YouTube Kanal YouTube.com/ChesscomLive und alle Partien des Turniers findet Ihr auf unserer Event-Seite.

Hier könnt Ihr Euch die Übertragung vom Finale nochmal ansehen:

Kommentatoren: Tania Sachdev, James Canty III, Danny Rensch und Robert Hess.

Gotham Knights 9.5 - Shanghai Tigers 6.5

Die Knights gewannen die erste Runde mit 2,5:1,5 und die zweite Runde mit 3:1 und dann besiegelten sie den Sieg mit 2 2:2 Unentschieden in den letzten beiden Runden. Als die Knights nach der zweiten Runde mit 5.5:2.5 führten, war das Finale schon so gut wie entschieden, denn die Qualität der Spieler im Team schloss jegliche Überraschungen praktisch aus.

Obwohl es das alles entscheidende Finale war, streamte Hikaru Nakamura seine Partien wieder auf seinem neuen Kick-Kanal und besprach all seine Stellungen, Ideen und Züge mit seinen Followern, während im Hintergrund Musik lief.

Wie nicht nur Kommentator Rensch bemerkte, war es aber nicht sein übliches Streaming-Setup, sondern ein anderer abgelegener Ort und Nakamura gab im Stream sogar zu, dass er die ganze Zeit auf einem Koffer saß. Im Laufe des Finales nahm er die Empfehlung seiner Zuschauer an und legte ein Kissen auf den Koffer, um es etwas bequemer zu haben.

All diese Unannehmlichkeiten schienen ihn jedoch nicht zu beeinträchtigen. Nakamura gewann seine ersten drei Partien und war damit ein wichtiger Faktor in diesem Finale. All diese Siege waren aber langwierige Kämpfe, bei denen Nakamura seine Gegner langsam ausspielte. Ein Beispiel dafür ist seine geduldige und beharrliche Endspieltechnik gegen GM Xu Yi in der zweiten Runde:

Als Nakamura in der vierten Runde gegen Wei eine seltene Niederlage hinnehmen musste, sagte Hess: "Er hat sich das ganze Jahr über hervorragend geschlagen … Er hat die erste Partie des Jahres gegen Josefine Heinemann und die letzte Partie des Jahres gegen Wei Yi verloren. Aber dazwischen war er sensationell!"

Eine noch brillantere Leistung zeigte Fedoseev, der alle vier Partien des Tages gewann und seinem Team damit zum Titelgewinn verhalf. Großmeister Dejan Bojkov hat sich seinen Sieg über Damen-Weltmeisterin Ju Wenjun ganz genau angesehen:


Beim Interview nach dem Finale zeigte sich Fedoseev bescheiden und lobte vor allen seine Teamkollegen. Nakamura bezeichnete er als "eine Waffe, die Gegner zerstören kann, indem sie einfach nur im Team ist" und von Alua Nurmanovas Leistung war er einfach nur begeistert und erinnerte daran, dass die junge WIM heute die amtierende Weltmeisterin besiegt hatte.

Diese Alua Nurmanova aus Kasachstan ist die große Unbekannte im Team der Knights. Mit einer Elo-Zahl von 2118 im klassischen Schach liegt sie hinsichtlich der Elo-Stärke weit unter den anderen Mitgliedern des illustren Teams und bis zum Finale hatte sie für ihr Team keinen einzigen Sieg errungen. Gegen Ju Wenjun erlebte sie aber eine Sternstunde:

Die Kommentaren war von Nurmanova ebenfalls beeindruckt:
Alle Partien | Finale

Ergebnisse | Finale

 

Indian Yogis 10.5 - 5.5 Team MGD1

Die Indian Yogis gewannen die erste, die dritte und die letzte Runde mit 3:1, was letztendlich zu einem 10.5:5.5 Sieg führte.

Die Yogis, die ihre Aufstellung die ganze Saison über geändert hatten, hatten ihre Superstars Nihal und Vidit für das Finalwochenende reaktiviert und besonders von Nihal waren die Kommentatoren beeindruckt. Canty nannte ihn einen "kleinen Nakamura" und die ebenfalls aus Indien stammende Kommentatorin Tania Sachdev lobte seine Fähigkeiten im Bullet: "Wenn er 10 Sekunden auf der Uhr hat, spielt er sein bestes Schach. Alles darüber hinaus ist für Nihal eine klassische Partie!"

Nihal selbst erklärte, dass er eine Vorliebe für einfache Stellungen, in denen man schnelle Züge machen kann, hat. Eine solche Stellung bekam er auch in seiner Partie gegen Diptayan Ghosh und Nihal zeigte eine hervorragende Endspieltechnik:

Vidit hingegen, der sich nach dem gewonnenen Viertelfinale als "Vidit 2.0" bezeichnet hatte, hat eine Vorliebe für dynamische und taktische Stellungen und genau eine solche bekam er gegen das Schwergewicht des Teams MGD1: Arjun Erigaisi:

Auch von den Kommentatoren wurde Vidit gelobt:

Auch der junge Pranesh konnte wieder einmal überzeugen und auch er konnte Erigaisi besiegen:

 

Alle Partien | Spiel um Platz 3

Ergebnisse | Spiel um Platz 3

 Abschlusstabelle:


 MVP

Nach dem Finale wählte eine Jury bestehend aus Hess, IM Kassa Korley, WIM Ayelen Martinez und FM Anna-Maja Kazarian die drei MVP´s der PCL Saison 2023:

Die Pro Chess League (PCL) ist eine Online-Schachliga für Mannschaften aus der ganzen Welt. In diesem Jahr kämpfen 16 Teams um ihren Anteil am Preisfonds in Höhe von $150.000.

Das Turnier geht über den gesamten Februar und März und für Deutschland sind die Berlin Bears, die von Rasmus und Frederik Svane angeführt werden, am Start.


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