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Pro Chess League: Das Team MGD1 und die Indian Yogis ziehen ins Halbfinale ein

Pro Chess League: Das Team MGD1 und die Indian Yogis ziehen ins Halbfinale ein

VSaravanan
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

Die Indian Yogis und das ebenfalls aus Indien stammende Team MGD1 haben den Einzug ins Halbfinale der Pro Chess League 2023 geschafft.

Im ersten Viertelfinale lag das Team MGD1 nach 3 Runden zwar mit 7:5 in Führung, verloren aber die letzte Runde gegen die Levitov Chess Wizards mit 3:1 und damit musste ein Tiebreak über das Weiterkommen entscheiden und diesen gewannen die Inder denkbar knapp mit 2.5:1.5.

Die Indian Yogis dominierten ebenfalls ihr Match gegen das französische Team Blitz, aber im Gegensatz zum ersten Halbfinale brachten die Yogis ihren Vorsprung sicher über die Ziellinie und gewannen am Ende mit 9.5:6.5.

Das erste Halbfinale zwischen den Indian Yogis und den Shanghai Tigers beginnt heute am Samstag um 15.30 Uhr und um 18.00 Uhr steigt dann das zweite Halbfinale zwischen den Gotham Knights und dem Team MGD1.

So könnt Ihr zusehen
Wir übertragen die Pro Chess League 2023 auf Chess.com/TV, unserem Twitch Kanal und auf unserem YouTube Kanal YouTube.com/ChesscomLive und alle Partien des Turniers findet Ihr auf unserer Event-Seite.

Hier könnt Ihr Euch die Übertragung vom Freitag nochmal ansehen:

Kommentatoren: Tania Sachdev, James Canty III, Danny Rensch und Robert Hess.


Levitov Chess Wizards 9.5 - 10.5 Team MGD1

Da die Aufstellungen beider Teams auf dem Papier gleichwertig aussahen, erwarteten Fans und Experten einen ausgeglichenen Kampf und die ersten beiden Runden schienen das Urteil zu bestätigen.

Arjun Erigaisi legte gleich los wie die Feuerwehr und besiegte Chessqueen Alexandra Kosteniuk mit Schwarz und wir überlassen es Großmeister Rafael Leitao, uns diese Partie zu zeigen:

In dieser Runde wurden noch zwei weitere Partien auf dramatische Weise entschieden:

In der nächsten Runde schlugen die Wizards aber zurück. Nachdem die Partie zwischen Baskaran Adhiban und Kosteniuk Remis geendet war, gewann David Paravyan gegen Harika Dronavalli. Erigaisi glich die Runde aber wieder aus:

Und dann beging Diptayan Ghosh mit nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr Harakiri:

Als Ghosh das Matt in 1 zugelassen hatte, versuchte Kommentatorin Sachdev ihre Fassung zu behalten. Canty gelang das weniger gut:

Die dritte Runde ging mit 3:1 an das Team MGD1 und damit lagen die Inder mit 7:5 in Führung. Ghosh fand ein wunderschönes Schachmatt:

In der letzten Runde standen die "Wizards buchstäblich von den Toten auf", wie es Sachdev bezeichnete. Die Wizards schafften es, die Runde mit 3:1 zu gewinnen und den Spielstand auf 8:8 auszugleichen.

Für Erigaisi und Adhiban war diese Runde ein Waterloo, denn beide spielten ungewöhnlich passiv und wurden von ihren Gegnern Sarana und Paravyan besiegt.

Paravyan stand von Anfang an besser und nachdem Adhiban im frühen Mittelspiel seinen Königsflügel geschwächt hatte, wusste Paravyan wo er angreifen musste:

Nach dieser Partie erfand Canty für Sarana einen tollen Namen: "Sarana der Piranha". 

Am dritten Brett konnte Dronavalli gegen Kosteniuk gewinnen, aber in der letzten Partie erzwangen die Wizards einen Tiebreak:

Das Match ging also in die Verlängerung und hier wurden die Paarungen der vierten Runde, mit vertauschten Farben und mit einer auf 3+2 verkürzten Bedenkzeit wiederholt.

Erigaisi gewann für die Yogis und Kosteniuk für die Wizards und nach einem weiteren Remis kam alles auf die Partie zwischen Lazavik und Gosh an und der Inder sicherte seinem Team den Einzug ins Halbfinale.

Alle Partien | 3. Viertelfinale

Ergebnisse | 3. Viertelfinale


Indian Yogis 9.5 - 6.5 Blitz

Ohne ihren Superstar Maxime Vachier-Lagrave hatte das Team Blitz gegen die Indian Yogis große Probleme und das junge indische Team konnte relativ problemlos ins Halbfinale einziehen. 

Die ersten beiden Runden gingen mit 3.5:1.5 und 3-1 an die Yogis und somit stand zur "Halbzeit" ein 5.5:2.5 auf der Anzeigetafel.

Wie bereits am Donnerstag stieß auch gestern wieder Magnus Carlsen zum Kommentatorenteam und Rensch fragte ihn gleich zu Beginn: "Welcher Spieler der PCL hat dich in diesem Jahr am meisten beeindruckt?" Carlsen antwortete: "Praggs Schwester Vaishali. Sie hat in einigen Matches wirklich gut abgeschnitten."

R Vaishali (Schwester von Praggnanandhaa R) machte dem Lob von Carlsen dann auch gleich alle Ehre und gewann ihre Auftaktpartie gegen Bacrot. Der Franzose hatte die Stellung zwar unter Kontrolle, aber nach einem Fehler konnte die junge Inderin trotz Zeitnot einen Vorteil erlangen und diesen glänzend verwerten:

Vidit Gujrathi kündigte an, dass heute ein "Vidit 2.0" zu sehen sein wird, und lies seiner Ankündigung auch Taten folgen. In fast all seinen Partien spielte er erfrischendes und scharfes Schach.

Nach drei Runden führten die Yogis dann bereits mit 7.5:4.5. Mitverantwortlich dafür war dieser (etwas glückliche) Sieg von Nihal Sarin über Alexander Grischuk:

Durch ein souveränes 2:2-Unentschieden in der vierten und letzten Runde zogen die Yogis dann ins Halbfinale ein. Rensch bezeichnete das Team als "Powerhouse" und erinnerte die Zuschauer an Carlsens Aussage über das Potenzial dieses Teams:

Den Levitov Chess Wizards und dem Team Blitz wurde das Ausscheiden im Viertelfinale mit einem Preisgeld von $7.500 versüßt.

Alle Partien | 2. Viertelfinale

Ergebnisse | 4. Viertelfinale


Der Turnierbaum


Die Pro Chess League (PCL) ist eine Online-Schachliga für Mannschaften aus der ganzen Welt. In diesem Jahr kämpfen 16 Teams um ihren Anteil am Preisfonds in Höhe von $150.000.

Das Turnier geht über den gesamten Februar und März und für Deutschland sind die Berlin Bears, die von Rasmus und Frederik Svane angeführt werden, am Start.


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