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Vachier-Lagrave: 'Die Qualifikation für das Kandidatenturnier sollte für alle Spieler gleich schwierig sein'
After missing the candidates, Maxime Vachier-Lagrave speaks out. Photo: Maria Emelianova/Chess.com.

Vachier-Lagrave: 'Die Qualifikation für das Kandidatenturnier sollte für alle Spieler gleich schwierig sein'

PeterDoggers
| 1 | Schachspieler

Nach einem schwierigen und letztendlich enttäuschenden Jahr für ihn führte Chess.com ein Interview mit Maxime Vachier-Lagrave. Die französische Nummer eins spricht über seine verpasste Qualifikation für das Kandidatenturnier, warum der Qualifikationsprozess seiner Meinung nach falsch ist und dass Alireza Firouzja möglicherweise bald für Frankreich spielen wird. Das Interview wurde an manchen Stellen aus Gründen der Klarheit oder der Länge bearbeitet.

Das Interview wurde am 2. Jänner über Skype geführt. Vachier-Lagrave war zu Hause in Paris, wo er im 6. Arrondissement, etwa 20 Gehminuten von der Notre Dame entfernt, lebt. Als die berühmte Kathedrale am 15. April letzten Jahres niederbrannte, konnte er von seiner Wohnung aus sogar den Rauch sehen.

Kurz vor dem Interview hatte MVL gerade seine erste Runde bei der Chess.com Puzzle Rush-Weltmeisterschaft beendet, in der er gegen Top-Spieler wie Peter Svidler, Hikaru Nakamura, Ray Robson und Firouzja antrat.

"Offensichtlich habe ich nicht das Zeug dazu, diese Jungs zu besiegen", sagte Vachier-Lagrave, obwohl er nach dem ersten Spieltag immer noch im Rennen war und sogar eine Serie mit 44 Puzzles absolvieren konnte. "Meine Erwartungen halten sich in Grenzen. Wenn ich mich qualifiziere, ist das bereits ein großartiges Ergebnis."

Am Freitag qualifizierte sich Vachier-Lagrave für das Viertelfinale, das am Samstag, den 4. Jänner, um 16.00 Uhr starten und live auf Chess.com/TV übertragen wird.


Die Puzzle Battle Weltmeisterschaft dauert bis zum 5. Jänner und wird auf Chess.com/tv übertragen.

Eine der Sensationen bei der ersten Puzzle Rush-Weltmeisterschaft ist der griechische Spieler Dimitrios Ladopoulos (FIDE-Rating 2253), der diese Puzzles schneller und besser löst als viele andere. Wie erklärst Du Dir, dass es einen Amateur gibt, der sogar Top-Großmeister besiegt?

Maxime Vachier-Lagrave: Ja, es ist schön, dass es so etwas gibt. Ich denke, das hat auch viel mit Auswendiglernen zu tun. Er hat wahrscheinlich eine fantastische Übersicht und weil er weiß, dass es eine Taktik gibt, findet er sie auch.

Ladopoulos erzielt die Bestleistung des Tages und schafft beim #PuzzleBattle fast 50!

Außerdem gibt es beim Puzzle Rush eine Art Trick, der vielen weniger starken Spielern hilft. Das ist, dass die Aufgaben immer schwieriger werden. Zuerst sind die Puzzles sehr einfach und dann gibt es diesen Bereich um die 40, bei dem sie immer schwieriger werden wird. Die kann man sich aber leichter merken und das ist sein Geheimnis. Wenn die Schwierigkeit der Puzzles rein zufällig wäre, wäre es viel schwieriger, denn man weiß nicht, was einen erwartet.

Wer ist Deiner Meinung nach der Favorit auf den Gesamtsieg?

Ich glaube Ray [Robson].

Mir ist aufgefallen, dass Du an vielen Events auf unserer Website teilnimmst. Viel mehr als viele andere Top-Spieler. Natürlich gibt es die Speed Chess Championship und die PRO Chess League, aber auch diesen Schaukampf mit Danny Rensch in St. Louis, Puzzle Battle, dieses "Adopt a Danny" Ding und auch bei dem Schach960 Turnier vor 2 Jahren hast Du mitgespielt.

Ich habe auch andere Schachvarianten wie Bughouse, King of the hill und 3-Schach-Schach ausprobiert. Sie machen mir einfach Spaß. 

Die Nachricht des Tages war, dass sich Ian Nepomniachtchi aus Wijk aan Zee zurückgezogen hat, weil er zu erschöpft war und sich auf das Kandidatenturnier vorbereiten wollte. Fühlst Du Dich nach einem Deiner arbeitsreichsten Jahre im Schach auch erschöpft?

Ja. Ich habe letztes Jahr ungefähr 130 Tage lang Schach gespielt. Es hat aber mehr mit dem Zeitplan zu tun, der einfach nur verrückt war. Ich spielte ja zum Teil FIDE-Events und zum Teil bei der Grand Chess Tour, aber da fand in den ersten vier Monaten kein einziges Turnier statt. Dies bedeutet, dass ich seit Ende Juni höchstens eineinhalb Monate zu Hause war. Im Oktober habe ich mir eine Pause gegönnt, aber ansonsten war ich nur unterwegs.

Ich verstehe, dass der Februar ein bisschen früh ist, um die Dinge zu organisieren, aber März und April waren ziemlich frei und ich denke, es wäre viel besser gewesen, wenn da vielleicht ein FIDE Grand Prix oder ein oder zwei Grand Chess Tour-Events stattgefunden hätten.

Ich habe sogar überlegt, ob ich bei der Grand Chess Tour überhaupt spielen soll. Natürlich ist es eines der Ereignisse, bei denen man am besten bezahlt wird, aber darum geht es nicht. Es ist auch eines der Events, bei denen man am meisten lernt, weil man gegen die stärksten Spieler spielt.

Lernen ist also ein Teil der Motivation, wenn Du Dich für ein Turnier entscheidest?

Lernen, Erfahrung und die Herausforderung. Man versucht, die besten Spieler der Welt in der Eröffnung und im eigentlichen Spiel zu überlisten. Das ist ziemlich schwer.

Ich wollte die Grand Chess Tour aber nicht auslassen, besonders weil ich in Abidjan und Paris sowieso gespielt hätte, da ja beide Events von Colliers und Vivendi gesponsert wurden - und als französischsprachiger Spieler hätte ich dort auf jeden Fall gespielt. Im Grunde hätte ich es vermeiden können, die beiden Turniere mit klassischer Bedenkzeit in Zagreb und St. Louis zu spielen, aber das erschien mir nicht logisch zu sein.

Maxime Vachier-Lagrave at the world blitz last week.
Maxime Vachier-Lagrave letzte Woche bei der Blitz-Weltmeisterschaft. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Anfang des Jahres hattest Du gesagt, dass die Qualifikation für das Kandidatenturnier für Dich oberste Priorität hat. Wenn Du jetzt auf das Jahr zurückblickst, war es kein gutes Jahr, oder?

Möglicherweise. Wenn ich meine Chancen optimieren hätte wollten, vielleicht. Aber ich glaube nicht, dass jemand, außer vielleicht Vladimir [Kramnik], der ja in den Ruhestand ging, die Einladung zur Grand Chess Tour abgelehnt hätte. Es wäre wirklich eine harte Entscheidung gewesen, besonders, weil ich ja bei einigen Events eh gespielt hätte. Ich dachte, ich könnte es schaffen.

Man sollte die FIDE nicht für alles verantwortlich machen, aber ich denke, die FIDE und die Grand Chess Tour hätten die Termine besser absprechen können.

Garry Kasparov kritisierte die FIDE dafür, dass sie die Grand Prix Turniere erst im letzten Moment angekündigt hatten, obwohl wir in den letzten zehn Jahren alle zwei Jahre eine Grand Prix-Serie hatten und die erste Runde meistens im Februar gespielt wurde. Die Organisatoren der Grand Chess Tour hätten es also sozusagen kommen sehen können. Warum war der Zeitplan Deiner Meinung nach so eng?

Man sollte die FIDE nicht für alles verantwortlich machen, aber ich denke, die FIDE und die Grand Chess Tour hätten die Termine besser absprechen können. In diesem Jahr wurde die Grand Chess Tour stark erweitert und als ich den Zeitplan sah, war ich zuerst ein bisschen sauer. Ich habe gesehen, dass alles auf so hohem Niveau kollidiert, aber ich muss auch zugestehen, dass ich von der Herausforderung begeistert war.

Indem Du das Finale 2019 erreicht hast, bist Du automatisch für die nächste Grand Chess Tour qualifiziert. Die Grand Chess Tour hat jetzt die Turniere bereits bekannt gegeben aber noch ohne Daten. Bist Du darüber enttäuscht?

Da gibt es definitiv Raum für Verbesserungen. Im Tennis kennen wir den Kalender schon lange im Voraus und sie verhindern, dass große Turniere miteinander kollidieren. Ich denke, dies sollte beim Schach ebenfalls der Fall sein. Damit könnten wir einiges Chaos vermeiden.

Maxime Vachier-Lagrave
Vachier-Lagrave letzte Woche bei der Schnellschach-Weltmeisterschaft. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Sprechen wir über das FIDE Chess.com Grand Swiss Turnier. Was hältst Du von der Idee, dass man sich bei einem Open, das im Schweizer System gespielt wird, für das Kandidatenturnier qualifizieren kann?

Ich denke, es ist ein gutes Event und es ist möglich, es als Qualifikationsturnier zu nutzen, aber ich denke nicht, dass man dabei nur einen Platz vergeben sollte. Wenn sich nur der Sieger qualifiziert werden Spieler wie ich, die einen sehr vollen Terminplan haben, nicht spielen. Aber wenn Sie es mehr Plätze geben würde ... zwei würden das Problem nicht lösen aber drei sollten genug sein. Bei drei Qualifikationsplätzen würden alle Top-Spieler spielen und es würde weniger Raum für Absprachen geben. Ich glaube nicht, dass es dieses Jahr irgendwelche Absprachen gegeben hat, aber wenn so viel auf dem Spiel steht, ist das nicht undenkbar. In der Vergangenheit gab es einige Vorkehrungen. Dies ist eines der Probleme des Schweizer Systems im Vergleich zum KO-System, bei dem Absprachen mit Gegnern unmöglich sind.

Die Durchschnitts-Elo ist mathematisch fehlerhaft.

Eine andere Möglichkeit, sich für das Kandidatenturnier zu qualifizieren, ist die Durchschnitts-Elo von Februar 2019 bis Jänner 2020. Du warst hier direkt hinter Anish Giri geendet zweiter, weil sich Ding Liren, der Spieler mit der besten Durchschnitts-Elo, über den Weltcup qualifiziert hat. Was hältst Du von dieser Qualifikationsmöglichkeit?

2017 ist es uns nicht so sehr aufgefallen, weil die Ergebnisse normal waren, und auch in diesem Jahr wäre es nicht aufgefallen, wenn sich Ding über die Durchschnitts-Elo qualifiziert hätte, aber sie ist mathematisch fehlerhaft. Wenn jemand das Jahr mit einer höheren Bewertung beginnt, kann er schlechter oder gleich gut spielen wie ein anderer und wird sich trotzdem qualifizieren. Anish hat mehr oder weniger die gleiche Leistung erbracht wie ich, aber er hat das Jahr im Jänner drei Punkte vor mir begonnen hat nun haben wir die gleiche Bewertung. Ich habe also eigentlich besser gespielt als er, aber keine Chance gehabt, ihn anzufangen. Das war ein bisschen falsch.

Und beide habt ihr in den ersten Monaten des Jahres, also in den Monaten die in diesem System schwerer wiegen, relativ wenig Schach gespielt.

Genau.

Was würdest Du also vorschlagen?

Ich denke, sich über die TPR [Turnierleistungsbewertung, oder in diesem Fall die Leistungsbewertung über den angegebenen Zeitraum –PD] qualifizieren zu können wäre viel besser. Ich glaube, dass Leinier Dominguez die beste TPR hatte. Ich weiß nicht, ob TPR der beste Weg ist, einen Kandidaten auszuwählen, aber es ist definitiv viel besser als die Durchschnitts-Elo. Ich gebe Dir ein krankes Beispiel für die Durchschnitts-Elo: Zu Beginn des Jahres haben 2 Spieler 2780 und Sie spielen beide nur ein Turnier. Der eine spielt im Februar und gewinnt 15 Punkte und der andere im Dezember und gewinnt 50. Die Durschschitts-Elo des ersten Spielers wird höher sein, aber ist doch völlig unlogisch, dass dieser Spieler dann den anderen aussticht.

Wie ist es möglich, dass so ein Fehler im System noch nie bedacht wurde?

Wenn die Leute nicht aufpassen, ist es möglich, dass solche Fehler auftreten. Die Sache ist, dass wir Spieler nicht befragt wurden. Das Gute ist, dass ich jetzt meinen Standpunkt teilen kann und hoffe, dass meine Punkte berücksichtigt werden.

Der Fakt, dass sich Giri sich aus dem Grand Swiss zurückgezogen hat, was ja eine Vertragsverletzung war, hat Dir auch nicht gerade geholfen. Soweit ich weiß, hat das Präsidium der FIDE noch keine Entscheidung darüber getroffen oder sie zumindest nicht veröffentlicht.

Ja, das ist seltsam. Besonders weil sie angekündigt haben, dass sie im Dezember eine Entscheidung treffen werden. Wenn ich meine persönliche Meinung äußern müsste, sollte es eine empfindliche Geldbuße geben, um Wiederholungen zu vermeiden und auch aus Rücksicht auf die Organisatoren. Zu der Zeit, als wir Verträge auf die Isle of Man schicken mussten, wartete ich bis zum Einsendeschluss. Das war zu Beginn des Grand Prix von Riga. Wenn ich dort in der ersten Runde ausgeschieden wäre, hätte ich auf der Isle of Man gespielt, aber ich habe beschlossen, das Risiko einzugehen.

Anish Giri
Anish Giri letzte Woche in Moskau. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Eigentlich habe ich noch nicht darauf hingewiesen, aber dem Schachjahr ein weiteres Event hinzuzufügen, fühlte sich zu viel an - auch wenn dieses Event für sich genommen sehr interessant ist. Es ist unfair, dass ich nicht vernünftig auf der Isle of Man spielen und meine Chancen so gut wie möglich aufteilen konnte.

Ich habe mich also entschieden zu zocken. Im Nachhinein gesehen hätte ich nach dem einmonatigen Weltcup auch nicht sofort das nächste Turnier spielen können, ohne dort eine Menge Punkte zu verlieren.

Ich denke, es sollte eine finanzielle Sanktion geben. Als Warnung an alle, die versucht sein könnten, dies ebenfalls zu tun.

Also ja, grundsätzlich hätten alle Spieler gleich behandelt werden sollen. Jeder wurde gebeten, den Vertrag bis zu einem bestimmten Datum zurückzusenden, wenn man das Turnier spielen wollte. Die Spieler, die sich dann trotz ihrer Zusage zurückgezogen haben, sollten ihren Rückzug dann auch rechtfertigen. Ich glaube, Anish war nicht der einzige, der sich zurückgezogen hat, ich glaube, Dominguez und einige andere haben  das auch gemacht. Ich denke, es sollte eine finanzielle Sanktion geben. Als Warnung an alle, die versucht sein könnten, dies ebenfalls zu tun. Eigentlich wurde ich nach dem Weltcup eingeladen, aber es war klar, dass ich kein Turnier mehr spielen konnte, da ich mich ausruhen und auf meine nächsten Events vorbereiten musste.

Du hast auch das Spiel um den dritten Platz beim Weltcup kritisiert und gesagt, dass es abgesehen von der relativ geringen Gelddifferenz im Grunde genommen um nichts ging. Zu der Zeit schien es jedoch definitiv relevant zu sein, da ein dritter Platz für eine Wildcard für das Kandidatenturnier von Vorteil sein hätte können. War die Kritik berechtigt?

Ich denke, das Spiel wäre relevant gewesen, wenn Magnus [Carlsen] oder Fabiano [Caruana] beim Weltcup mitgespielt hätten und einer von beiden das Finale erreicht hätte. Denn dann wäre in einem Spiel um den dritten Platz tatsächlich ein Startplatz für das Kandidatenturnier ausgespielt worden. Hätte aber einer von ihnen gespielt und das Finale nicht erreicht, hätte es keine Rolle gespielt. Du kannst die Regularien aber nicht mitten im Turnier ändern. Du kannst nicht sagen, wenn einer der beiden das Finale erreicht, spielen wir das Spiel um den dritten Platz. Das ist zu wackelig. Aber hier wussten wir, dass das nicht der Fall sein wird und ich denke, der beste Weg, um dieses Problem zu lösen, hätte darin bestanden, zu entscheiden, dass beide Halbfinalisten genug getan haben, um zu zeigen, dass sie der Wildcard-Berechtigung würdig sind und sie nicht für ein weiteres einwöchiges Duell spielen zu lassen. Vor allem, wenn eine Woche danach das Isle of Man Turnier beginnt.

Wang Hao
Wang Hao, der Gewinner des Isle of Man Turniers. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass es meine Entscheidung, auf der Isle of Man zu spielen, geändert hätte, aber es hätte definitiv eine Chance von 10 Prozent geben, dass ich dort auftauche, wenn ich mehr Zeit zum Ausruhen gehabt hätte. Die FIDE hat das Turnier ja extrem aufgewertet und es war ein sehr aufregendes Event. Es wäre aber sinnvoll gewesen, sicherzustellen, dass die Spieler die besten Voraussetzungen haben, um an dem Turnier teilzunehmen und eine zusätzliche Woche einzufügen. Also stehe ich zu meinem Standpunkt: Sobald wir wussten, dass wir uns nicht für das Kandidatenturnier qualifizieren konnten, war das Spiel um den dritten Platz völlig wertlos.

Bist Du auch der Meinung, dass Magnus und Fabiano beim Grand Swiss nicht hätten spielen dürfen?

Zuerst dachte ich, dass es keine Rolle spielen würde, aber eigentlich tut es das doch. Eigentlich sollten sie auch beim Weltcup nicht spielen dürfen. Da müssen wir nicht einmal über den dritten Platz nachdenken. Aber aus ihrer Sicht ist es auch ein bisschen seltsam, weil ja zum Beispiel der Weltcup ein sehr unterhaltsames Event ist, das Sie vielleicht einfach spielen möchten und deshalb bin ich mir da nicht so sicher. Aber ja, es fühlt sich schon ein bisschen seltsam an, dass sie bei Qualifikationsturnieren zum Kandidatenturnier spielen, obwohl sie dafür bereits qualifiziert sind oder sich nicht qualifizieren müssen oder, wie im Fall von Magnus, bereits im WM-Finale stehen.

Carlsen and MVL meet at the world rapid
Carlsen und MVL bei der Schnellschach-Weltmeisterschaft. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Was denkst Du über den Grand Prix als Qualifikationsmöglichkeit?

Es war ein faires System. Ich denke, es war eine interessante Idee, es zum Knockout zu machen. In gewisser Weise hat es natürlich auch Schnellschach und Blitz sehr aufgewertet, denn das sind ja Bestandteile des Grand Prix und des Weltcups und dort werden ja insgesamt vier Plätze vergeben. Ich denke auch, dass die Bonuspunkte eine gute Sache waren, aber ich denke, dass sie überbewertet wurden.

Diesmal war es ja zu meinem Vorteil, denn ich glaube, ich bin der Spieler, der die meisten Duelle durch Bonuspunkte gewonnen hat. Vielleicht hat [Alexander] Grischuk auch so viele gewonnen, aber das weiß ich nicht genau. Ich glaube aber trotzdem, dass sie reduziert werden sollten.

Viele Leute waren überrascht und dachten, dass ich mit meinem offenen Brief nach einer Wildcard gefragt hätte. Das habe ich aber nicht.

Das bringt mich zu einem letzten Punkt, den ich noch nicht angesprochen habe, obwohl er offensichtlich ist. Viele Leute waren überrascht und dachten, dass ich mit meinem offenen Brief nach einer Wildcard gefragt hätte. Das habe ich aber nicht. Es ist ja auf keinen Fall klar, dass ich ein Duell mit Alekseenko gewonnen hätte.

Ich kann die Leute schon verstehen, die das so interpretieren. Du hast im Grunde genommen darauf hingewiesen, dass die Russen von Anfang an wollten, dass ein russischer Spieler beim Kandidatenturnier spielt. Und nun, da sich bereits zwei russische Spieler qualifiziert haben, besteht keine Notwendigkeit, einen dritten im Kandidatenturnier zu haben.

Vielleicht bin ich da falsch verstanden worden, aber der Punkt war, dass ich glücklich wäre, um den Startplatz spielen zu dürfen. Aber ich schrieb diesen offenen Brief nicht mit der Idee, dass ich eine Zustimmung bekommen würde. Ich wusste, dass es sehr unwahrscheinlich war, aber bei den Gerüchten, die im Umlauf waren, wollte ich einfach nicht Schweigen.

Ich habe nur nach dem letzten Strohhalm gegriffen, der noch da war.

Ich verstehe, dass der russische Schachverband einen russischen Spieler haben will und das macht aus deren Sicht ja auch Sinn. Es ist nichts Falsches daran, die Wildcard auf diese Weise zu vergeben. Ich denke nur, dass eine Wildcard gar nicht existieren sollte. Deshalb habe ich nicht nach einer Wildcard gefragt. Ich habe nur nach dem letzten Strohhalm gegriffen, der noch da war.

Ein Argument, das häufig für die Wildcard gemacht wird, ist, dass sie helfen kann, einen Sponsor zu finden.

Ich denke, der neue FIDE-Vorstand arbeitet hart daran, neue Sponsoren zu finden und neue Vereinbarungen zu treffen, um das Schach populärer zu machen. Im allgemeinen denke ich, dass Schach heute viel populärer ist als noch vor fünf oder zehn Jahren und das hat sicher nichts mit der Wildcard zu tun. Ich weiß, dass einige Leute versuchten, das Kandidatenturnier nach Frankreich zu holen. Ich machte ihnen klar, dass es in Ordnung ist, wenn sie das Kandidatenturnier in Frankreich organisieren wollen, aber sie sollen es machen, um Schach in Frankreich populärer zu machen und nicht, um mir eine Wildcard geben zu können.

Bevor wir das Thema Wildcard beenden, wollte ich Dich noch fragen, warum Du es so kritisch gesehen hast, als der russische Schachverband seinen Plan ankündigte, einen russischen Spieler möglicherweise über ein Playoff auszuwählen.

Das Timing war einfach nur lächerlich. Es wurde während des Hamburg Grand Prix bekannt gegeben. Sie durften es natürlich ankündigen, denn es gibt ja keine Regel, die ihnen das verbietet, aber ich denke, es sollte eine Regel geben, die besagt, dass man so etwas nicht vor Ende eines Zykluses ankündigen darf. Aus Fairness gegenüber den Spielern. Ich habe zwar gewusst, dass wahrscheinlich ein Russe ausgewählt wird, aber nicht, dass sie unter allen infrage kommenden Russen ein Match austragen wollten. Im Allgemeinen warten Sie aus Rücksicht auf die Spieler, bis der Zyklus beendet ist. Dann können sie auch sicher sein, dass Sie den aktuellen Zyklus nicht beeinflussen. Sie haben bereits einen Platz und beeinflussen damit bereits das Kandidatenturnier. Warum wollen sie es noch mehr beeinflussen? Das war echt nervig.

Maxime Vachier-Lagrave
Vachier-Lagrave war über den Zeitpunkt der Bekanntgabe, wer die Wildcard bekommt, nicht glücklich. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Wirst Du das Kandidatenturnier trotzdem verfolgen?

Ja. Ich werde es mit Spaß verfolgen. Es ist natürlich ein bisschen traurig, dass ich nicht dabei bin, aber ich denke, ich habe dieses Jahr alles versucht, um mir einen Startplatz zu sichern. Im Sport ist das eben so. Es läuft nicht immer alle so, wie man es möchte.

Die Planung des Jahres war bei mir viel schwieriger als bei anderen.

Ja, das ist ein Standpunkt, den viele Leute vertreten. Einerseits bist Du der mit Abstand stärkste Spieler, der sich nicht qualifiziert hat. Du warst im Weltcup, beim Grand Prix und im Elo-Durchschnitt der Spieler, der am knappsten gescheitert ist. Gleichzeitig hast Du aber in allen Momenten, in denen es darauf ankam, nicht geliefert.

Ja, und aus diesem Grund ist dies meiner Meinung nach nicht fair: Die Planung des Jahres war bei mir viel schwieriger als bei anderen. Bei vielen Turnieren, auch bei der Paris Grand Chess Tour, die ich ja gewonnen habe, brach ich am Ende völlig ein. In St. Louis, im klassischen Teil, auch. Es ging also im Grunde genommen um körperliche Fitness und bei mir trat am Ende der Turniere eine körperliche Müdigkeit auf. Ich hatte dann einfach nicht mehr die Kraft um kämpfen zu können. Also ja, ich habe, wie wir es nennen konnten, ein paar Matchbälle vergeben, aber die Planung des Jahres hat mir offensichtlich nicht geholfen.

Aber war das nicht bei allen Spielern so, die die Grand Chess Tour gespielt haben? Ian Nepomniachtchi, Shakhriyar Mamedyarov, Levon Aronian, Sergey Karjakin, Anish Giri...?

Ich denke, wir haben in diesem Jahr alle gelitten. Weder Shakhriyar noch Levon haben sich qualifiziert. Anish schied bei allen Grand-Prix-Events ziemlich früh aus. Nepo hat auch ziemlich viel gelitten. Er hatte auch einen sehr hektischen Zeitplan, das ist klar. Umso mehr gratuliere ich ihm zu seiner Qualifikation. Aber von all den Spielern, die wir erwähnen, denke ich, dass nur Levon auf der Isle of Man gespielt hat, und ich denke, dass dies erneut auf das Problem hinweist, das ich erwähnt habe, dass das Isle of Man zu einem Schachjahr hinzugefügt wurde, das terminlich bereits voll war.

In der Vergangenheit wurde vorgeschlagen, dass wir ein einfacheres System verwenden sollten, um die stärksten acht Spieler mit Ausnahme des Weltmeisters für das Kandidatenturnier zu ermitteln. Zum Beispiel acht Plätze basierend auf der durchschnittlichen Elo oder der TPR.

Ich finde das nicht gut. Mir gefallen diese Qualifikationsturniere, aber es gibt einfach zu viele davon. Mit gefallen alle 3 Qualifikationsmöglichkeiten, mit der Ausnahmen, dass es beim Grand Swiss nur einen Platz gibt.

Denkst Du, dass die FIDE die Top-Spieler öfters nach ihrer Meinung fragen sollte?

Ich denke schon, aber ich denke auch, und da spreche ich aus Erfahrung, dass wir zwar eine gewisse Mitverantwortung haben, aber dass wir möglicherweise nicht immer für die Beantwortung von Umfragen oder was auch immer zur Verfügung stehen können. Eigentlich bin ich motiviert, meine Meinung zu sagen, aber das ist möglicherweise nicht bei jedem Spieler der Fall. Ich denke, sie haben andere Dinge zu tun, und manchmal ist das auch bei mir so. Es ist auf jeden Fall eine gute Zeit, weil ich denke, dass wir zu einigen Themen gehört werden. Unsere Meinung kommt aus der Erfahrung und davon haben wir mehr als die meisten Menschen in der Weltmeisterschaftskommission.

Maxime Vachier-Lagrave
Vachier-Lagrave, letzte Woche in Moskau. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Ich kann es nicht anders ausdrücken, aber am Ende hast Du die Qualifikation einfach verpasst. Gibt es einen Moment des letzten Jahres, den Du bereust?

Es war mehr wie der ganze Prozess, denn selbst in dieser letzten Partie gegen Ian verpasste ich einige Gelegenheiten. Insbesondere eine Gelegenheit, zurückzuschlagen, aber zu diesem Zeitpunkt funktionierte mein Kopf nicht. Mein Gehirn war ausgeschaltet. Es gab einfach nicht viel mehr, was ich überhaupt hätte tun können. Dasselbe gilt für den Weltcup. Mein Gehirn für etwa 10 Minuten lang ausgeschaltet und auch das Duell gegen Yu Yangyi war nur eine Qual, aber ich denke, es war für ihn dasselbe. Es war klar, dass wir beide Müde waren. Der Weltcup war bereits das Ende eines viermonatigen Marathons.

Erklärst Du Dir die Tatsache, dass Levon gegen Dich einen Sieg verschenkt hat, genauso?

Ja klar. Ich denke, wir alle hatten einen schwierigen Zeitplan. Einige der Fehler, die wir gemacht haben, sind natürlich dem Stress während einer Partie geschuldet, aber ich denke, dass körperliche Müdigkeit viel mehr zählt als fehlende geistige Anspannung. Aber ohne mentale Ressourcen kommt niemand an die Spitze, das ist sicher.

Treibst Du Sport?

Normalerweise schon, aber dieses Jahr war es einfach nicht möglich.

Wenn ich mich für das Kandidatenturnier qualifizieren und es sogar gewinnen möchte, sollte ich eindeutig Dings Niveau erreichen. Das ist keine leichte Aufgabe.

Die FIDE kann aus den gemachten Fehlern lernen. Was kannst Du aus Deinen eigenen Fehlern lernen?

Klar gibt es einige Lektionen. Einige Verbesserungsmöglichkeiten. Ich will mich ja nicht erneut darüber beklagen, dass ich Fehler gemacht habe, die ich bereits dieses Jahr gemacht habe. Ding war jetzt bereits zum zweiten Mal über das Rating qualifiziert und schaffte es dennoch zweimal in Folge in das Weltcupfinale. Ich war also nicht gut genug darin, all die Dinge, die in diesem Jahr geschahen, in den Hintergrund zu rücken. Ich hatte eindeutig ein schlechteres Jahr als Ding. Wenn ich mich also verbessern und mich für das Kandidatenturnier qualifizieren und es sogar gewinnen möchte, sollte ich eindeutig Dings Niveau erreichen. Das ist keine leichte Aufgabe. Aber genau das sollte ich anstreben, um nicht von äußeren Ereignissen abhängig zu sein.

Wer ist Dein Favorit im Kandidatenturnier?

Es gibt für mich zwei Favoriten: Ding und Caruana. Es kann jedoch viel passieren und je nachdem, wie das Turnier von Anfang an abläuft, kann ein Spieler einen Lauf bekommen. Es ist immerhin nur ein Turnier, obwohl es 14 Runden sind. Ich glaube, die beiden sind dem Rest des Feldes etwas überlegen, aber nicht mit großem Abstand.

Und was ist mit Alekseenko?

Ich erwarte nicht, dass er große Probleme hat. Ich habe ihn zum ersten Mal bei der Europameisterschaft 2012 in Plovdiv gesehen und er hat wirklich gut gespielt. Ich habe ihn nur bemerkt, weil er eine Elo von 2300 hatte, aber wie ein Großmeister mit 2700 gespielt hat.

Ich erwarte nicht, dass er untergehen wird. Er hat bereits gezeigt, dass er mit den anderen Spielern mithalten kann. Auch beim Weltcup hat er Ding ziemlich alles abgefordert.

Kirill Alekseenko
Kirill Alekseenko. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Ich glaube nicht, dass einer der Spieler seinen Platz gestohlen hat. Es ist nur so, dass einige von ihnen einen leichteren Weg in das Kandidatenturnier hatten als andere und das ist im Grunde genommen nicht fair. Der Weg zu den Kandidaten sollte für alle gleich schwer sein. Das ist vielleicht der Hauptpunkt, den ich ansprechen wollte.

Kommen wir zu einem anderen Thema. Alireza Firouzja versucht, die Föderation zu wechseln und es geht das Gerücht, dass er für Frankreich spielen möchte, weil er auch dort lebt. Was denkst Du darüber?

Das kostet 50.000 Euro und ich glaube nicht, dass der französische Schachverband das Geld hat, aber ich kann mich dabei auch irren. Ehrlich gesagt sind aber für einen Spieler dieses Kalibers und mit diesem Potenzial 50.000 Euro nur Peanuts. Er hat ganz klar das Zeug zum Weltmeister und er lebt ja schon in Frankreich.

Eigentlich ist es eine ziemlich erfreuliche Nachricht, dass wir ein stärkeres Team bekommen. Ich weiß nicht, ob ich bei der Olympiade in Moskau dabei sein werde. Es ist im Moment ziemlich unklar. Es gibt einige Probleme zwischen mir und dem Verband. Im Allgemeinen ist es aber ziemlich aufregend, dass Alireza vielleicht für Frankreich spielen wird. Ich glaube aber, dass er auch andere Angebote hat und ich weiß natürlich nicht, wie er sich am Ende entscheidet. Es wäre aber großartig, ihn in unserem Team zu haben.

Er zeigt Dinge in seinem Spiel und auch seine Einstellung erinnern mich an Magnus.

Es ist interessant, dass Du ihn bereits als potenziellen Weltmeister bezeichnest, da er ja erst seit etwa 10 Monaten so erfolgreich spielt. Ist das nicht etwas zu früh? Was siehst Du an ihm, das andere Spieler nicht haben?

Er zeigt Dinge in seinem Spiel und auch seine Einstellung erinnern mich an Magnus. Die Art und Weise, wie er sich gewisse Vorteile auf dem Brett erarbeitet, wie er Dinge sieht, wie er seine Figuren platziert. Aber er hat natürlich noch einen weiten Weg vor sich. Es wird nicht automatisch gehen. Aber wenn er sich verbessert, wird er definitiv die Spitze erreichen.

Alireza Firouzja.
Alireza Firouzja. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Fühlst Du das bei seinen klassischen Partien oder bei Partien mit weniger Bedenkzeit?

Bei schnelleren Partien spürt man es noch mehr. Ich habe es gespürt, als ich ihn in Moskau spielen sah.

Könnte Frankreich mit Euch beiden und Maxime Lagarde, der sich vielleicht noch verbessert, um Medaillen spielen?

Vergiss nicht [Etienne] Bacrot und [Laurent] Fressinet. Bacrot ein solides Brett zwei oder drei in einem Team, das schon jetzt um eine Medaille oder besser kämpfen könnte. Er hat die Erfahrung, die dieses Team benötigt.

Maxime Lagarde hatte in letzter Zeit eine interessante Entwicklung genommen. Er hat noch einen langen Weg vor sich, aber er spielte diesen Sommer wirklich gut. Er hat ein paar Dinge zu tun, die er verbessern muss. Er ist jung; er hat erst vor kurzem angefangen, Schach ernst zu nehmen, weil er sich eine Weile auf das MBA konzentriert hat. Ich denke, er könnte ein 2700er werden. Also ja, mit Firouzja im Team könnten wir nach den Sternen greifen. Wir wären keine Favoriten, aber wir würden um Medaillen oder sogar mehr spielen.

Frankreich scheint mir immer eine der Mannschaften zu sein, bei der alle Spieler miteinander befreundet sind. Seht Ihr Euch auch abseits des Schachbretts?

Im Allgemeinen schon, aber es kommt darauf an. Wir sehen uns nicht immer, aber wenn wir bei denselben Turnieren spielen, verstehen wir uns sehr gut und es gibt immer Side-Events, bei denen wir alle möglichen Spiele zusammen spielen, Spaß haben und uns unterhalten. Ich denke, dass die Atmosphäre im französischen Team etwas Besonderes ist.

Natürlich gibt es auch keine große Rivalität, was eine große Hilfe ist. Ich weiß eigentlich nicht, was passieren würde, wenn Firouzja für Frankreich spielen würde und wir eine Art Rivalität entwickeln würden. Aber ich glaube nicht, dass das passiert, denn er ist er ja 13 Jahre jünger als ich. Ich habe bestenfalls sechs Jahre Zeit, um um die Spitze zu kämpfen. Ich glaube nicht, dass ich im Alter von 50 Jahren noch unter den Top 10 sein werde, wie es Vishy [Anand] ist. Aber vielleicht kann ich mich ja selbst überraschen!

Wir könnten also Rivalen sein, aber nur für eine begrenzte Zeit. Und ich denke, die meisten Rivalitäten sind ziemlich gesund, wenn die Leute vernünftig damit umgehen. Ich weiß, dass es in den USA einige Spannungen gegeben hat, aber sie konnten sie abschalten und die Olympiade gewinnen.

Teamgeist ist mir wichtig um gerne in einem Team zu spielen. Wenn man keine Lust hat, an der Olympiade teilzunehmen, gibt es keinen Grund dazu. Neben Teamgeist braucht man aber auch wirklich starke Spieler. Ich sehe keinen Grund für eine Rivalität zwischen mir und Firouzja. Es würde wahrscheinlich eher eine Kooperation sein, bis wir uns bei individuellen Herausforderungen treffen. Ich werde nicht versuchen, mein Territorium zu verteidigen, oder böse zu ihm zu sein oder so etwas. Das ist einfach nichts, was ich tue.

Ich wollte auch erwähnen, dass Du eine eigene Webseite hast und dort einen Blog schreibst. Viele Top-Spieler haben ja eine Webseite, aber nur wenige updaten sie regelmäßig. Du aber schon. Bist Du dazu von Sponsoren verpflichtet?

Eigentlich nicht. Ich finde es gut, dass ich meine Gedanken so ausdrücken kann. Als ich das Spiel um Platz drei beim Weltcup kritisierte, brachte ich diese Diskussion mit den FIDE-Funktionären in Gang. Es ist eine gute Möglichkeit, meine Meinung zu äußern und meine Gedanken mit der Schachwelt zu teilen und hoffentlich die Dinge nicht nur für mich selbst, sondern für die Schachwelt im Allgemeinen zu verbessern, damit es den Menschen mehr Spaß macht, Schach zu verfolgen und so weiter.

Was sind Deine Pläne für 2020?

Ich spiele wieder in der PRO Chess League und da steht das erste Match schon kurz bevor [Die France Roosters spielen am 9. Jänner gegen die Poland Hussars –PD.] Dann werde ich wieder in Gibraltar und Norwegen spielen und außerdem möglicherweise die Grand Chess Tour, aber das steht noch nicht fest. Ich werde versuchen etwas weniger zu spielen und vielleicht auch meine körperliche Fitness und alles andere verbessern, um für den nächsten Zyklus besser gerüstet zu sein.

PeterDoggers
Peter Doggers

Peter Doggers joined a chess club a month before turning 15 and still plays for it. He used to be an active tournament player and holds two IM norms.

Peter has a Master of Arts degree in Dutch Language & Literature. He briefly worked at New in Chess, then as a Dutch teacher and then in a project for improving safety and security in Amsterdam schools.

Between 2007 and 2013 Peter was running ChessVibes, a major source for chess news and videos acquired by Chess.com in October 2013.

As our Director News & Events, Peter writes many of our news reports. In the summer of 2022, The Guardian’s Leonard Barden described him as “widely regarded as the world’s best chess journalist.”

In October, Peter's first book The Chess Revolution will be published!


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