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Wesley So geht bei den US Meisterschaften in Führung

Wesley So geht bei den US Meisterschaften in Führung

SamCopeland
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

Ist Wesley So der beste Schachspieler der Welt?

Sicherlich muss er zuerst noch einen großen Berg namens Carlsen besteigen bevor ihm dieser Titel gebührt, aber die Anzeichen mehren sich, dass er dies schaffen wird, auch wenn er es selbst nie laut aussprechen würde.

Eine kurze Zusammenfassung: Er hat seit dem 7. Juli 2016 keine lange Partie mehr verloren. Er hat den Sinquefield Cup, die London Chess Classic und Tata Steel gewonnen und letzte Woche wurde er zum besten Einzelspieler der PRO Chess League gewählt. Und jetzt liegt der bei der US Meisterschaft in Führung.

Titelfoto: Lennart Ootes vom Chess Club and Scholastic Center von Saint Louis.

Er übernahm die Führung nach der vierten Runde, in der er gegen GM Alexander Onischuk einen interessanten Gewinn feierte, der auch zugleich der einzige Sieg des Tages war. Auch wenn sein Remis gegen Fabiano Caruana in der dritten Runde etwas holprig war zeigte So bislang in allen Partien seine charakteristischen Stärken: Er spielt nahezu Fehlerfrei, hat eine Engelsgeduld und ergreift jede sich ihm bietende Chance.

Durch ein Remis in der fünften Runde gegen GM Yaroslav Zherebukh blieb So in Führung, allerdings nur mit einem halben Punkt Vorsprung. Die Unterschiede sind eben klein, in den Sphären über 2800!

In der Zwischenzeit spielt Caruana weiterhin kraftvolles Schach ohne dabei ganze Punkte einzufahren. Er setzte Nakamura und So unter Druck (war aber gegen Xiong in Schwierigkeiten) und hatte Vorteile im Turmendspiel gegen Onischuk in der fünften Runde. Da aber auch diese Partie Remis endete bleibt er weiterhin bei 50 Prozent stehen.

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Foto: Austin Fuller vom Chess Club and Scholastic Center in Saint Louis.

Während So's Tabellenführung also in der fünften Runde weiterhin bestand hatte, gab es trotzdem drei faszinierende Siege. Die Art und Weise wie GM Gata Kamsky den Jugendweltmeister GM Jeffery Xiong positionell strangulierte war vielleicht die beste Leistung in dieser Runde:

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Foto: Austin Fuller

Ray Robson zeigte bei seinem aggressiven Angriff gegen GM Alexander Shabalov auch was in ihm steckt. Robson war aber auch die ganze Partie über im Zeitvorteil und konnte auch deshalb die besten Züge finden.

Die Partie zwischen GM Varuzhan Akobian und Sam Shankland wurde auch mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Nach einigen Fehlern auf beiden Seiten hatte Shankland überraschenderweise in einem Turmendspiel noch eine Chance auf ein Remis, aber er sah die Abwicklung nicht. Noch nach dem Spiel behauptete er: "Die Computer liegen falsch. Weiß gewinnt auf jeden Fall. Wir haben es überprüft."

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Foto: Austin Fuller

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Grafik von: Spectrum Studios.

U.S. Damen Meisterschaft: Die großen Drei teilen sich den ersten Platz

Nach 5 Runden haben die drei Turnierfavoritinnen GM Irina Krush, IM Anna Zatonskih und IM Nazi Paikidze, jeweils 3.5 Punkte, und teilen sich damit die Führung. Deren Wege an die Tabellenspitze hätten aber unterschiedlicher nicht sein können. Irina Krush verlor die vierte Runde gegen Jennifer Yu nachdem sie sich in einem Endspiel verrechnet hatte, aber sie gewann die fünfte Runde gegen WIM Emily Nguyen, nachdem Emily genau den selben Fehler machte.

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Foto: Austin Fuller

Zatonskih und Paikidze gewannen beide gegen WFM Apurva Virkud in den letzten beiden Runden, und Paikidze verbuchte noch einen weiteren Sieg gegen WFM Carissa Yip:

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Foto: Austin Fuller

Die vielleicht interessanterste Partie der fünten Runde bei den Daman war Yu gegen WGM Anna Sharevich. Es gab schon einige Partien bei den Damen die wirklich lang dauerten und diese Partie gehört dazu. Sharevich hatte nach der Eröffnung eine Super-Stellung, verlor aber die Kontrolle über die Partie und gewann dann doch noch in einem lehrreichen Endspiel.

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Foto: Austin Fuller

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Grafiken von: Spectrum Studios.

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SamCopeland
NM Sam Copeland

I'm the VP of Chess and Community for Chess.com. I earned the National Master title in 2012, and in 2014, I returned to my home state of South Carolina to start Strategery: Chess and Games. In late 2014, I began working for Chess.com and haven't looked back since.

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