Der Bauer
Der Bauer ist die schwächste Schachfigur, aber auch die einzige, die Du in eine beliebige andere Figur (außer dem König) umwandeln kannst. Der große Schachspieler Philidor sagte einmal: "Bauern sind die Seele des Schachs!"
Hier erfährst Du alles, was Du über den Bauer wissen musst:
Der Bauer
Jeder Spieler beginnt eine Partie mit 8 Bauern. Die weißen Bauern werden auf der zweiten, die schwarzen Bauern auf der siebten Reihe aufgestellt.
Ein Bauer ist nur einen Punkt wert. Damit ist er wesentlich weniger wertvoll als die anderen Figuren, aber in vielen Stellungen sind drei Bauern stärker als eine Leichtfigur wie Springer oder Läufer, die ja drei Punkte wert sind.
So zieht ein Bauer
Wie bereits erwähnt, ist der Bauer die schwächste Figur. Ein Bauer kann immer nur ein Feld vorwärts ziehen. Nur bei seinem allerersten Zug darf er auch zwei Felder nach vorne ziehen. Wenn er aber bereits gezogen hat, darf er nie wieder zwei Felder weit ziehen.
Der Bauer kann auch nur vorwärts ziehen, wenn er von keiner anderen Figur blockiert wird. Im folgenden Diagramm kann der weiße Bauer auf dem Feld e4 nicht bewegen, da er von dem schwarzen Bauern auf dem Feld e5 blockiert wird.
So schlägt der Bauer
Der Bauer schlägt ein Feld diagonal nach vorne. In dieser Abbildung sehen wir, dass der Bauer auf dem Feld e4 die Felder d5 und f5 angreift.
In dieser Stellung kann der weiße Bauer auf e4 den schwarzen Bauern auf f5, aber NICHT den Bauern auf e5 schlagen.
Eine ganz spezielle Regel für Bauern ist als en passant bekannt. Wenn ein Bauer zwei Felder nach vorne zieht und direkt neben einem gegnerischen Bauern zum Stehen kommt, kann ihn der feindliche Bauer so schlagen, als wenn er nur einen Zug nach vorne gezogen wäre. Er muss dies aber sofort im nächsten Zug machen. Einen Zug später geht das nicht mehr.
In der folgenden Abbildung hat Schwarz gerade e7-e5 gespielt. Da der schwarze Bauer mit seinem ersten Zug zwei Felder gezogen hat und sich jetzt direkt neben dem weißen Bauern auf d5 befindet, kann Weiß den e-Bauern mit dxe6 schlagen.
Umwandlung
Bis jetzt scheint der Bauer nicht besonders stark zu sein, oder? Nun, Bauern haben aber die einzigartige Fähigkeit, sich in einen Springer, einen Läufer, einen Turm oder in eine Dame verwandeln zu können! Wenn ein weißer Bauer die achte Reihe oder ein schwarzer Bauer die erste Reihe erreicht, wird dieser Bauer umgewandelt. Dabei ist es Sache des Spielers, zu entscheiden, in welche Figur er seinen Bauern umwandelt, aber meistens wählt er eine Dame.
Im Bild unten führt das Ziehen des a-Bauern auf das Feld a8 zu einer Umwandlung! Wenn der Spieler jetzt eine Dame oder einen Turm wählt, ist der schwarze König Schachmatt!
In seltenen Fällen ist eine Unterumwandlung, also die Umwandlung des Bauern in einen Turm, einen Läufer oder einen Springer, besser, als die Umwandlung in eine Dame. In der folgenden Stellung ist es am besten, den Bauern in einen Springer umzuwandeln, da dadurch ein Schachmatt entsteht!
Test
Machen wir einen kleinen Test. Kann der weiße Bauer von c7 nach c8 ziehen?
Ja. Der Bauer kann nach c8 ziehen und sich in eine Dame umwandeln! Versuchen wir gleich die nächste Aufgabe: Kann der weiße Bauer auf e4 den schwarzen Bauern auf d5 schlagen?
Fazit
Jetzt weißt Du, auf welchen Feldern die Bauern die Partie beginnen, wie viel ein Bauer wert ist, wie er zieht, schlägt und wie er sich in eine Dame verwandeln kann. Und sogar die en passant Regel hast Du schon kennengelernt. Wir wünschen Dir viel Spaß mit Deinem neu erworbenen Wissen über die kleine, aber sehr interessante Figur!
Sieh Dir die Video-Lektion an
Einen Artikel zu lesen ist eine fantastische Möglichkeit, um etwas Neues zu lernen, aber es ist nicht jedermanns Sache. Das Ansehen eines Videos kann genauso lehrreich sein! Sieh Dir doch einfach diese kurze Video-Lektion über die Bauern an, um die eben erklärten Konzepte besser zu verstehen oder zu vertiefen. Wir sehen uns wieder bei der nächsten Lektion!