Rundenturnier

Es gibt viele Möglichkeiten, um festzustellen, wer in einer Gruppe von Schachspielern der Beste ist. Rundenturniere sind eine der fairsten Möglichkeiten, um dies zu tun. In diesem Artikel erklären wir Dir dieses Turnierformat und warum viele Leute Rundenturniere so sehr mögen.

• Was ist ein Rundenturnier?
• Was sind die Vorteile eines Rundenturniers?
• Was sind die Nachteile eines Rundenturniers?
• Fazit

Was ist ein Rundenturnier?

Mit einem Rundenturnier bezeichnet man im Schach und in anderen Sportarten eine Turnierform, bei der jeder Turnierteilnehmer gleich oft gegen alle anderen Turnierteilnehmer antritt. Manchmal wird dieses Turnierformat deshalb auch als "Jeder gegen jeden" bezeichnet.

Das bekannteste Rundenturnier im Schach ist das Kandidatenturnier. Andere bekannte Turniere sind die U.S. Meisterschaften, die russische Meisterschaft, der Sinquefield Cup, das Master-Turnier beim Bieler Schachfestival und das Großmeister-Turnier bei den Dortmunder Schachtagen.

Was sind die Vorteile eines Rundenturniers?

Der ehemalige Weltmeister Jose Raul Capablanca sagte einmal: "Ein guter Spieler hat immer Glück." Obwohl Capablanca mit diesem Satz die Rolle des Glücks im Schach herunterspielen wollte ist es unbestreitbar, dass Glück und Pech einfach zu jedem Sport, einschließlich dem Schachsport, dazugehören.

Ein guter Spieler hat immer Glück.
— Jose Raul Capablanca

Der vielleicht bedeutendste Vorteil von Rundenturnieren besteht darin, dass sich die Auswirkungen des Glücks auf das Endergebnis der Veranstaltung minimiert. Jeder Teilnehmer sieht sich denselben Gegnern gegenüber, wodurch einige Vor- oder Nachteile, die in anderen Systemen üblich sind, minimiert werden. Darüber hinaus kann ein starker Spieler nicht wegen einer einzigen schlechten Leistung schon frühzeitig aus einem Turnier ausscheiden, wie dies bei Ko-Turnieren der Fall sein kann.

Außerdem sind Rundenturniere eine effektive Methode, um jeden Teilnehmer eines Turniers fair zu bewerten. Im Gegensatz zu Ko-Turnieren, bei denen ein Spieler nach einer Niederlage das Turnier verlassen muss, müssen auch diejenigen, die eine Partie verlieren, weiterspielen. Somit spielt jeder Teilnehmer die gleiche Anzahl an Partien, was einen fairen Vergleich aller Ergebnisse ermöglicht.

Was sind die Nachteile eines Rundenturniers?

Obwohl Rundenturniere theoretisch fairer als andere Turnierformate sind, sind sie aus verschiedenen Gründen kein perfektes Format.

Einer der Nachteile ist, dass das Turnier möglicherweise sehr lange dauert. Da sich jeder Spieler allen anderen stellen muss, bedeutet das bei einer großen Anzahl von Teilnehmern eben auch ein sehr langes Turnier.

Ein weiteres Problem (das sich aus dem vorherigen ergibt) ist, dass lange Turniere zu Ermüdung der Spieler führen können, was dann wiederum die Qualität der Partien beeinträchtigen kann. Darüber hinaus kann ein Spieler nacheinander gegen die stärksten Konkurrenten antreten müssen, was anstrengender ist, als wenn er zwischendurch gegen leichtere Gegner spielen kann. Und das macht gewissermaßen den Vorteil der Fairness von Rundenturnieren zunichte.

Einige halten dieses Format auch für "weniger spannend" als Ko-Turnier, da ein Spieler ja schon vor Turnierende mathematisch als Sieger feststehen kann und auch Partien zwischen Spielern, die keine Chance mehr auf den Turniersieg haben, sind bei Schachfans und Spielern gleichermaßen unbeliebt. Auch Großmeister Gregory Serper ist kein großer Freund von Rundenturnieren und begründete seine Meinung in diesem Artikel.

Fazit

Du weißt jetzt was Rundenturniere sind und kennst ihre Vor- und Nachteile. Auf unserer News-Seite findest Du übrigens immer Berichte zu den aktuellen Schachturnieren, die auf der ganzen Welt stattfinden.